Umweltbericht: Viel erreicht und viel zu tun

Das Bundeskabinett hat den von Bundesumweltministerin Svenja Schulze vorgelegten Umweltbericht 2019 beschlossen.
Bild ejaugsburg auf Pixabay

Der Bericht der Bundesregierung unter dem Namen „Umwelt und Natur als Fundament des sozialen Zusammenhaltes“ erläutert die wichtigsten umweltpolitischen Maßnahmen der vergangenen vier Jahre und zeigt den Handlungsbedarf auf.

Bundesumweltministerin Schulze: „Der Bericht zeigt: In vielen Bereichen der Umweltpolitik gab es Fortschritte, etwa bei Wasser, Luft oder Schutzgebieten. Zugleich zeigt er aber auch deutlich auf, vor welch großen Herausforderungen wir noch stehen, vor allem in der Verkehrspolitik. Mit den anstehenden Beschlüssen zum Klimaschutz und der Umsetzung des Aktionsprogramms Insektenschutz hat Deutschland die Chance auf weitere wichtige Fortschritte für Umwelt und Natur.“

Der Umweltbericht, an dem alle Ressorts mitgearbeitet haben, belege, dass in vielen Bereichen das Schutzniveau für Umwelt und Gesundheit erhöht und damit eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden konnte. Es gebe beispielsweise anspruchsvollere Vorgaben zur Luftreinhaltung. Es seien die Voraussetzungen für wirksameren Gewässerschutz geschaffen worden und die Anzahl der Naturschutzgebiete sei gestiegen. Es seien neue Methoden entwickelt worden, mit denen Chemikalien im menschlichen Körper nachgewiesen werden können. Im Bereich der Ressourceneffizienz seien Verbesserungen an das Produktdesign von energieverbrauchsrelevanten Produkten zu erwarten. Auch auf dem Finanzmarkt werde zunehmend umweltpolitische Verantwortung übernommen, indem Nachhaltigkeitsaspekte immer stärker in die Entscheidungen einbezogen werden.

Dies ändere aber nichts daran, dass viele Herausforderungen bleiben. Ein Beispiel: Nicht einmal 10 Prozent – es sind nur 8,2 Prozent – der etwa 9.800 Wasserkörper seien insgesamt in einem „sehr guten“ oder „guten“ ökologischen Zustand. Die Ursachen für die Zielverfehlungen beim ökologischen Zustand seien Veränderungen der natürlichen Gewässer- und Uferstrukturen sowie unter anderem hohe Stickstoff- und Phosphoreinträge. 36 Prozent der Grundwasserkörper unter allen Landnutzungen seien in einem schlechten chemischen Zustand. In Deutschland verfehlten knapp 74 Prozent dieser betroffenen Grundwasserkörper die Ziele wegen zu hoher Nitratkonzentrationen.

Der Verkehrsbereich sei nach wie vor das Sorgenkind beim Klimaschutz. Die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor stagnierten seit 1990. Einzelne Fahrzeuge seien emissionsärmer geworden, auch durch strengere Abgasvorschriften. Aber das Emissionsniveau bei Schadstoffen sei insgesamt weiterhin hoch.
Auch der absolute Rohstoffverbrauch sei immer noch zu hoch. Allerdings sei es gelungen, Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum weitgehend zu entkoppeln.

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