Kreislaufwirtschaft ist Schwerpunkt im Risikodialog

Die Partner der Initiative Risikodialog, darunter ARA und Uba, widmen sich der Frage, wie eine Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft funktionieren kann. Kreislaufwirtschaft ist 2019 Schwerpunkt im Risikodialog.
Foto: Peter von Bechen; pixelio.de

Das Kreislaufwirtschaftspaket und die Plastikstrategie der Europäischen Union zählen zu den großen Vorhaben auf dem Weg von der linearen zur zirkulären Wirtschaft. Die in diesem Rahmen geforderte Steigerung von Sammel- und Recyclingquoten stellt Wirtschaft, Behörden, Städte, Gemeinden und Haushalte vor neue Herausforderungen. Die Partner der Initiative Risikodialog, darunter Altstoff Recycling Austria (ARA) und das Umweltbundesamt, widmen sich der Frage, wie eine Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft funktionieren kann. Das Thema Kreislaufwirtschaft ist im Jahr 2019 Schwerpunkt im Risikodialog.

„Wir sind überzeugt davon, dass in der Kreislaufwirtschaft eine große Chance auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft und einer neuen Ressourceneffizienz liegt“, so Karl Kienzl, Leiter des Risikodialogs und stellvertretender Geschäftsführer des Uba. „Mit dem Risikodialog haben wir ein Format gefunden, in dem wir uns Zukunftsfragen auf breiter, interdisziplinärer Basis stellen und im Dialog zu neuen Wegen und Lösungen finden wollen“, sagt Christoph Scharff, Sprecher des ARA-Vorstands.

Zum Auftakt des Jahresschwerpunkts Kreislaufwirtschaft findet im Mai ein Workshop statt, in dem Verhaltensökonomen, Designer, Sozialwissenschafter, Vertreter aus der Zivilgesellschaft, dem Handel, der Lebensmittelindustrie, der Verwaltung und der Abfall- und Recyclingwirtschaft neue Ideen und Maßnahmen entwickeln, um die Sammel- und Recyclingquote von Kunststoffverpackungen in Österreich zu erhöhen. Die interessantesten Ideen will die ARA auch in der Praxis umsetzten. In zwei weiteren Workshops werden im Laufe des Jahres die Möglichkeiten des Circular Designs und der Digitalisierung in der Kreislaufwirtschaft erörtert.

Statusbericht 2018 der österreichischen Abfallwirtschaft
In Österreich fallen jährlich rund 1,34 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle an. Das zeigt der aktuelle Statusbericht des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, für den das Umweltbundesamt die Datengrundlage erstellt hat. Kunststoffverpackungen machen etwa 300.000 Tonnen aus. Die getrennte Sammlung von Glas-, Metall- und Kunststoffverpackungen aus dem Haushaltsbereich ist seit 2009 um 6 Prozent angestiegen.

In Österreich gibt es im Haushaltsbereich unterschiedliche Modelle für die getrennte Sammlung von Leichtverpackungen, zu denen auch die Kunststoffe zählen. Neben der gemeinsamen Sammlung aller Leichtverpackungen im Gelben Sack beziehungsweise in der Gelben Tonne, teilweise auch gemeinsam mit Metallverpackungen, werden regional Plastikflaschen gesammelt.

Die gesammelten Kunststoffverpackungen werden nach Kunststoffarten getrennt sortiert, Störstoffe werden entfernt. Anschließend werden die Verpackungen zu Granulat verarbeitet, das in kunststoffverarbeitenden Betrieben als Rohstoff in der Produktion eingesetzt wird. Für ein hochwertiges Recycling ist eine genaue Sortierung der gesammelten Kunststoffverpackungen notwendig. Aus unsortierten Verpackungskunststoffen können etwa einfach geformte Produkte wie Platten oder Rinnen hergestellt werden, oder sie werden nach Zerkleinerung als Sekundärbrennstoffe zur Energieerzeugung in der Industrie eingesetzt.

EU Sammel- und Recyclingziele
Die Recyclingziele für Kunststoffverpackungen, die bis zum Jahr 2025 erreicht werden müssen, stellen eine große Herausforderung dar. Hier liegt Österreich mit 100.000 Tonnen Recyclingmenge und 34 Prozent über dem aktuellen EU-Recyclingziel von 22,5 Prozent; im Jahr 2025 müssen jedoch 50 Prozent Recyclingquote erreicht werden, bis zum Jahr 2030 ist eine Recyclingquote von 55 Prozent und eine Sammelquote an PET-Getränkeflaschen von 90 Prozent zu erzielen.

„Die EU-Recyclingziele bedeuten, dass wir die Recyclingleistung der letzten 25 Jahre in den nächsten sechs Jahren um 50 Prozent steigern müssen. Dafür reicht nicht more of the same, dafür brauchen wir jetzt Innovation und Disruption. Zielsetzung ist auch, unseren Kunden weiterhin wettbewerbsfähige Tarife zu garantieren. Der Risikodialog ist für uns die Chance für diese Impulse,“ sagt Scharff zur Motivation der ARA.

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