Sole von Entsalzungsanlagen recyceln

Eine vom deutschen Forschungsunternehmen I.E.S. entwickelte Innovation verspricht die Lösung der globalen Wasserknappheit.

Das auf Öko-Technologien, insbesondere auf das Recycling von Meerwasser-Sole aus Entsalzungsanlagen spezialisierte Unternehmen, sei nach 19 Jahren Forschung ein Durchbruch gelungen, der zugleich den Weg für einen Meeresbergbau ohne Beeinträchtigung der Umwelt ebne.

Neben der Lösung der weltweiten Wasserknappheitskrise ermögliche die neue Technologie die Gewinnung von Mineralien wie Kalium und Magnesium aus dem Meerwasser. „Zusätzlich beinhaltet die neue Technologie die Beseitigung der Umweltverschmutzung durch die Entsalzungsanlagen“, erklärt Dr. Martin Padisak, CEO des Unternehmens. Die I.E.S.-Innovation ermögliche es der Entsalzungsindustrie, die ausgeschiedene Sole, einen hochkonzentrierten salzhaltigen Meerwasserrest, vollständig zu recyceln. Das Verfahren habe nicht nur eine Null-Abgaberate, sondern biete der Entsalzungsindustrie zugleich eine zusätzliche wirtschaftliche Rentabilität.

Das Wasseraufkommen auf der Erde besteht zu 96,6% aus Salzwasser, zu 3,4% aus Eis, Seen, Flüssen und Grundwasser. Nur 1% davon steht als Trinkwasser zur Verfügung, was zu dem bekannten weltweiten Wassermangel führt. Meerwasser besteht zu 96,5% aus Wasser und zu 3,5% aus Salz und Mineralien in Ionenform. Damit ist das Meer die theoretisch größte Quelle für eine unbegrenzte Versorgung mit Trinkwasser. Die Umwandlung von Salz- zu Trinkwasser sei bisher jedoch nicht nur ineffizient, sondern auch umweltbelastend. Die weltweit 15 906 Entsalzungsanlagen in 177 Ländern produzierten täglich 142 Mio. m3 Sole als Abfall. Die anfallende Sole habe einen gegenüber dem Meerwasser deutlich erhöhten Salzgehalt. Das Gemisch werde größtenteils wieder ins Meer, teils in andere Gewässer, in Tiefbrunnen oder Abflusskanäle geleitet. Die Entsorgung schädige erheblich die betreffenden Ökosysteme aufgrund der enthaltenen Chemikalien, des hohen Salz- und vermindert gelösten Sauerstoffgehalts.

Ziel der Forschung von I.E.S. sei es gewesen, die Konzentration der Sole aus den Entsalzungsanlagen auf das Niveau der natürlichen, an Land zu findenden Sole zu heben. Das im Meerwasser vorhandene Kalzium habe hierbei bisher eine wesentliche Barriere gebildet. Gleichzeitig führe eine Erhöhung der Konzentration der Sole mit Kalzium zur Sedimentation von Salz und Mineralien. Die Technologie von I.E.S. führe zu der Beseitigung des Kalziumhindernisses in der Sole aus Entsalzungsanlagen.

Die von I.E.S. patentierte Ionenaustauschtechnologie sei das Ergebnis aus 19 Jahren Forschung, die zur Entwicklung eines zeolithischen nanotechnologischen Ionenaustauschmaterials geführt habe, das für seine Funktion darüber hinaus keine externe Energie benötige. Der gesamte Energiebedarf werde von der Soletemperatur abgefangen.

Eine Entsalzungsanlage mit einer Kapazität von 1 Mio. m3 Trinkwasser/Tag steigere mithilfe der IES-Technologie die tägliche Trinkwasserproduktion auf 2 Mio. m3. Je m3 Sole würden außerdem 1,9 kg Gips, 44 kg Meersalz und 8,9 kg Kalium- Magnesium-Konzentrat gewonnen.

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