Verpackungen: BMU setzt auf Freiwilligkeit

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich heute mit Vertreterinnen und Vertretern großer Handelsunternehmen, Hersteller, Umwelt- und Verbraucherverbände und eines Unverpackt-Ladens getroffen.
Bild: Dieter Schütz, Pixelio.de

Das Treffen sei der Auftakt eines Dialogs zur Vermeidung überflüssiger Verpackungen. Für das nächste Treffen im Herbst erwarte Umweltministerin Schulze eine Reihe konkreter Vereinbarungen: zum Verzicht auf Einwegverpackungen und -produkte, zu mehr Mehrweg und weniger Einweg, zu umweltfreundlicher gestalteten Verpackungen.

Schulze: „Ich habe kein Verständnis dafür, wenn Gurken in Folien eingeschweißt, Obst und Gemüse in Kunststoffschalen abgepackt, immer mehr Wurst und Käse in Verpackungen vorportioniert und Mehrwegflaschen in den Regalen nicht zu finden sind. So geht es vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern. Dabei gibt es reichlich Alternativen: wiederverwendbare Verpackungen für Käse und Wurst, Mehrwegnetze für Obst und Gemüse, Mehrwegflaschen, Nachfüllbeutel für Spül- und Waschmittel. Ich erwarte von Handel und Herstellern, dass sie sich dazu verpflichten, diese Alternativen flächendeckend einzusetzen. Im Herbst dieses Jahres werden wir eine Reihe von Vereinbarungen abschließen, um die Plastikflut im Supermarkt einzudämmen.“

Beim heutigen ersten Treffen des Dialogs hätten Handel und Hersteller bereits erste Maßnahmen zugesagt, zum Beispiel zur Reduzierung von Kunststoff im Obst- und Gemüsebereich, durch die Ausweitung des Angebots an unverpackter Ware oder durch den Einsatz von Mehrwegbeuteln und -netzen. Schulze begrüßte diese Ansätze zum Verzicht auf Kunststoffverpackungen, machte aber auch deutlich, dass die vorliegenden Zusagen noch nicht ausreichten. „Die Erfahrung zeigt, dass wir durch Freiwilligkeit manchmal ehrgeizigere Ziele setzen und diese viel schneller erreichen können als durch Zwang. Auf diesen Effekt setze ich im Dialog mit der Wirtschaft. Die so getroffenen Vereinbarungen werden ehrgeiziger sein als das, was auf Druck der Verbraucher und der Politik eh passiert. Ein Beispiel: voraussichtlich ab Mitte 2021 werden Besteck, Teller, Trinkhalme, Wattestäbchen, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff, sowie Lebensmittel- und Getränkebehältnisse aus expandiertem Polystyrol EU-weit verboten. Ich erwarte, dass die beteiligten Unternehmen dieses Verbot freiwillig schon früher umsetzen und solche Waren nach Möglichkeit noch in diesem Jahr auslisten. Eine freiwillige Vereinbarung hierzu will ich im Herbst mit den beteiligten Unternehmen abschließen.“ . Für ihre Eigenmarken haben die Beteiligten das bereits zugesagt.“

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