Schwarz-Gruppe will deutlich wachsen

Nach der Übernahme der Tönsmeier-Gruppe 2018 bereitet die Schwarz-Gruppe nun nach eigenen Angaben ihren nächsten Schritt im Entsorgungs- und Recyclinggeschäft vor.
Branding Pre Zero Arena Sinsheim / TSG 1899 Hoffenheim. Bild: Simon Hofmann

„Wir setzen klar auf Wachstum“, sagt Gerd Chrzanowski, als Vorsitzender der Schwarz Zentrale Dienste KG verantwortlich für dieses Geschäftsfeld. Mit der neu gegründeten Vertriebsmarke PreZero wolle die Gruppe ihren Umsatz in den kommenden fünf Jahren um 50 Prozent auf 750 Millionen Euro steigern. Im vergangenen Geschäftsjahr 2017 hätten die Neckarsulmer rund 500 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.

Wachstumschancen sieht Chrzanowski in verschiedenen Bereichen: „Wir wollen sowohl Partner der Kommunen sein als auch kleiner und mittelständischer Entsorgungsunternehmen. Ebenso werden wir Großkunden besondere Angebote machen.“ Zusätzliche Chancen sieht er durch die steigende Regulierung und die wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Recyclingmaterial.

Auf der Digitalplattform PreZero.com können sich Kunden online Angebote zur Entsorgung erstellen lassen. Dazu arbeite PreZero schon heute mit knapp 200 regionalen Entsorgungsunternehmen zusammen.

In diesem Zusammenhang fordert Chrzanowski seitens der Politik bessere Rahmenbedingungen. Es müsse ein Anreizsystem für höhere Recyclatanteile in Verpackungen geschaffen und funktionierende Sammelsysteme in Europa installiert werden. Eine Plastiksteuer führe jedoch nicht zum Ziel, ist sich Chrzanowski sicher.

Die Aktivitäten im Entsorgungsgeschäft passten gut zur Strategie der Schwarz-Gruppe, über eigene Produktionskapazitäten für Lebensmittel und die beiden Handelssparten Lidl und Kaufland Wertstoffkreisläufe zu schließen. „Abfälle sind für uns Wertstoffe am falschen Ort“, sagt Dietmar Böhm, als Geschäftsführer für das operative Geschäft von PreZero verantwortlich. Damit sei die Schwarz-Gruppe das einzige Handelsunternehmen in Deutschland, das den Wertstoffkreislauf aus einer Hand schließen könne.

„Für die Zukunft planen wir Investitionen in neue Technologien und Sortierkapazitäten im dreistelligen Millionenbereich“, erklärt Böhm. Zudem arbeite man am Aufbau eines eigenen Dualen Systems bis 2021. Damit erhielte das Unternehmen die Möglichkeit, bundesweit Verpackungsmaterial zu lizenzieren.

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