„Rohstoff“ entscheidend für Recycling

Neue Vorschriften wie das Kreislaufwirtschaftspaket der EU haben der Verwendung von Rezyklaten einen enormen Schub verliehen. Alpla begrüßt diese Entwicklung, fordert aber ein konsequentes Weiterdenken und Handeln.
Bild: Alpla/Adi Bereuter

Gesetze fordern höhere Recyclingquoten. Internationale Markenartikler und Getränkekonzerne schreiben sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele auf die Fahnen. Non-Profit-Organisationen machen mobil und Konsumenten greifen am liebsten zu Produkten in nachhaltigen Verpackungen. „Seit über 25 Jahren beschäftigen wir uns mit Recycling. Wir haben bereits zu Zeiten in diese Technologien investiert und Recyclingmaterial zu neuen Verpackungen verarbeitet, als das quasi als Liebhaberei abgetan wurde“, sagt Georg Lässer, Head of Recycling bei Alpla. „In diesem Sinne begrüßen wir die aktuellen Entwicklungen. Wir fordern aber auch geeignete Maßnahmen, damit wir die hochgesteckten Ziele umsetzen und unsere Kunden ideal unterstützen können.“

In den beiden eigenen PET-Recyclingwerken von Alpla (Österreich und Polen) würden jährlich rund 42.000 Tonnen lebensmitteltaugliches rPET hergestellt. Seit Wöllersdorf auf Ökostrom umgestellt habe, spare das dort produzierte rPET rund 90 Prozent der Treibhausgase im Vergleich zu Virgin Material ein. Aus technischer Sicht sei heute beinahe alles machbar, was auch für die Verwendung von Rezyklaten im Produktionsprozess gilt.

Die Verfügbarkeit von Post-Consumer-Material sei der wesentliche Knackpunkt für Recycler. Schätzungen zufolge soll sich die Nachfrage nach recycelten Kunststoffen bis 2030 vervierfachen. Ein Trend, der jetzt schon deutlich absehbar ist, wie Christian Hude, Sales Manager bei PET Recycling Team GmbH, bestätigt: „Das Interesse ist so groß wie nie. Im Einkauf wird es für uns aber zunehmend schwieriger, ausreichend Material in guter Qualität zu bekommen. Aufgrund der großen Nachfrage sind zudem in den letzten beiden Jahren die Preise signifikant gestiegen.“

„Unserer Erfahrung nach sind sehr viele Konsumenten bereit, ihre Verpackungsabfälle richtig zu trennen und zu entsorgen. Dafür braucht es aber leicht zugängliche und funktionierende Sammelsysteme“, betont Lässer. Selbst in Ländern wie Österreich und Deutschland gäbe es noch Potenzial in der Sammlung und Sortierung, erst recht in ganz Europa.

Um die Versorgung mit Rohstoffen zu verbessern, kooperiert Alpla seit Juli mit dem PET-Recyclingwerk Texplast (Wolfen/Deutschland) der Fromm-Gruppe. Laut Lässer haben solche Kooperationen Zukunft, insbesondere, wenn sich die Anforderungen so gut ergänzen, wie in diesem Fall: Alpla verarbeitet lebensmitteltaugliches rPET, Fromm verarbeitet bunte Flakes zu Umreifungsbändern. „Die aktuelle Situation fordert uns und erfordert auch, dass wir über den Tellerrand hinausdenken. Das betrifft sowohl die Zusammenarbeit mit neuen Partnern als auch die Beschäftigung mit neuen Technologien und Materialien im Recycling“, so Lässer. Derzeit werden weitere Kooperationen geprüft.

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