WSM fordert Rücknahme der US-Schutzzölle

Und zwar gegen die Einfuhr von Produkten aus Stahl und Aluminium aus der EU. Die Reaktionen der EU müssten besonnen sein, ein Handelskrieg müsse vermieden werden.
Rainer Sturm, pixelio.de

Der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V. (WSM ) fordert, dass die Schutzzölle der USA auf Produkte der Stahl und Aluminium erzeugenden und verarbeitenden Industrien wieder aufgehoben werden. Die Schutzzölle werden die amerikanische Industrie nicht nachhaltig stärken und keinen dauerhaften Beschäftigungsaufbau bewirken, so der Verband. Im Gegenteil sei zu erwarten, dass durch ein steigendes Preis- und gleichzeitig sinkendes Innovations- und Qualitätsniveau die Wettbewerbsfähigkeit der nachgelagerten Industrien beschädigt und dort ein Vielfaches der Arbeitsplätze bedroht wäre. Die Schutzzölle stünden zudem völkerrechtlich auf wackeligen Füßen.

Der WSM spricht sich gegen die Verhängung von EU-Zöllen gegen US-Produkte und andere Gegenmaßnahmen als Reaktion aus. Wenn sich die EU dazu gleichwohl entschließt, muss ein Handelskrieg vermieden werden. Dadurch entstünden nur noch größere Schäden für Europa und die USA. In Deutschland zählen die unmittelbar betroffenen Industriezweige etwa 175.000 Arbeitsplätze, allein in der direkt nachgelagerten Verarbeitungsstufe sind es dagegen 660.000 und darüber hinaus im Maschinen- und Fahrzeugbau Millionen von Arbeitsplätzen, die durch einen Handelskrieg bedroht wären.

„Reaktionen der EU, die zu einer Eskalation der Situation und weiteren Handelsbarrieren führen, würden einen noch viel größeren Schaden anrichten. Die EU sollte gelassen bleiben.“ so WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.

Die Einfuhrzölle der USA dürfen auch keinen Automatismus für die Verhängung von Einfuhrbarrieren der EU gegen andere Länder begründen. Etwaige Umlenkungseffekte von weltweiten Warenströmen aufgrund der US-Einfuhrbeschränkungen müssen zunächst beobachtet und analysiert werden.

„Handelskonflikte gehören in ein geordnetes rechtsstaatliches Verfahren vor die WTO. Der Abschluss internationaler Handelsabkommen ist der beste Schutz gegen Protektionismus.“ so WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.

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