Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft

Am 21. Februar trafen sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen zum Treffen der Kunststoffland NRW-Vereinsplattform Nachhaltigkeit bei Covestro in Leverkusen.
Bild: lichtkunst.73, pixelio.de

Unter der Leitung von Dr. Hermann Bach, Senior Vice President bei Covestro Deutschland und Vorstandsmitglied von Kunststoffland NRW, erörterten Vertreter der mittelständischen Kunststoffverarbeitung, Kunststofferzeugung, der Forschung sowie der Abfall- und Recyclingwirtschaft aktuelle Chancen und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft.

Über aktuelle Diskussionen auf EU-Ebene und mögliche Auswirkungen auf die Kunststoffverarbeiter referierte Dr. Henning Wilts vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Er bedauerte, dass die Debatte über Kunststoffe auf EU-Ebene aktuell nicht systematisch genug geführt werde. Stattdessen beschränke man sich in Brüssel primär auf Themen wie „Plastiktüte“ und „Plastikmüll“, ohne – auch unter ökologischen Vorzeichen – die positiven Beiträge von Kunststoffen in den Blick zu nehmen. Konkrete Impulse der Kommission seien aus seiner Sicht geboten, um innovative Unternehmen entsprechend zu belohnen, aber auch um regulatorische Hemmnisse zu beseitigen, die einer echten Kreislaufwirtschaft im Wege stünden. Man müsse sich allerdings fragen, ob es tatsächlich sinnvoll sei, alles in den Kreislauf zu überführen. Hier sei in jedem Fall der Zusammenhang zwischen verstärktem Recycling und einer eventuellen Zunahme von Schadstoffen im Kreislauf zu beachten. Tragfähige Ansätze zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft sieht Wilts etwa bei kunststoffspezifischen Quoten, Mindestrezyklatquoten oder Ökodesign-Vorgaben.

Dr. Frank Buckel, Covestro forderte dazu auf, ganzheitlich über das Thema Kreislaufwirtschaft nachzudenken. Oberste Priorität habe aus seiner Sicht die Reduktion der Abfallentstehung, nicht die Kreislaufführung – hier seien natürlich besonders auch die Endverbraucher gefordert. Für die Kunststoffindustrie selbst bestehe die zentrale Herausforderung eher darin, Kunststoffe besser und nachhaltiger zu machen. Das Thema Ressourceneffizienz gehöre klar in den Fokus der Diskussion – und der Wertstoff Kunststoff sei ein wahrer „Ressourceneffizienzmeister“, wenn man den ganzen Lebenszyklus von Kunststoffprodukten betrachte.

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