Lage der Stahlindustrie bleibt schwierig

Die Rohstahlerzeugung in Deutschland ist laut Wirtschaftsvereinigung Stahl im Oktober gegenüber einem hohen Vorjahreswert um 3,7 Prozent zurückgegangen.
Rainer Sturm, pixelio.de

Im gesamten Jahresverlauf liegt sie um etwa 2 Prozent unter dem Vorjahr. Durch den stabilen Elektrostahlanteil sei der Schrottverbrauch gegenüber dem Vorjahr relativ konstant, er liege 0,6 Prozent unter den Vorjahreswerten.

Die Rohstoffpreise seien generell angestiegen, lägen aber immer noch unterhalb der Werte von 2014. Zudem seien die Märkte von einer hohen Volatilität geprägt. Insgesamt belibe die Geschäftslage der Stahlindustrie in Deutschland schwierig und werde eher negativ bewertet.

Die Stahlschrottexporte seien im Juli und August im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, dennoch lägen sie im Jahresverlauf um 5,5 Prozent unter den Vorjahreswerten. Zugenommen hätten vor allem Lieferungen nach Luxemburg und in dritte Ländern.

Die Versorgungssituation sei ausreichend, da vor allem das Angebot im Neuschrottbereich konstant geblieben sei. Beim Altschrott sei die Versorgungssituation hingegen weiter angespannt. Produzenten würden in einem höheren Maße Alt- durch Neuschrott ersetzen.

Innerhalb der EZ sei der Stahlschrottverbrauch gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent zurückgegangen. Grund dafür ist laut der Wirtschaftsvereinigung Stahl der insgesamte Rückgang bei der Rohstahlerzeugung.

Die Stahlimporte aus in China in die EU seien 2016 erstmals zurückgangen, lägen mit etwa 6,7 Millionen Tonnen Walzstahl aber immer noch um etwa 121 Prozent über den Einfuhren aus dem Jahr 2013 zudem werde der Rückgang der chinesischen Einfuhren durch höhere Importe aus Russland und der Ukraine mehr als kompensiert. Allerdings betont die Wirtschaftsvereinigung Stahl, dass der Druck auf die Stahlindustrie nicht ausschließlich aus den zunehmenden Mengen, sondern auch aus der Zunahme des unfairen Handels resultiere. Die EU 28 sei weltweit die einzige Region, die nennenswerte Rohstahlkapazitäten abgebaut habe (2011-2015: 11 Millionen Tonnen). In diesem Zeitraum sei die chinesische Produktion um 353 Millionen Tonnen angestiegen.

Der Stahlexport aus der EU sei hingegen deutlich angetiegen, bis September um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In die Türkei wurden 23 Prozent mehr Material als im Vorjahreszeitraum exportiert. Hier habe die EU vor allem vom Rückgang der US-Schrottexporte in die Türkei profitiert. Die konstante Nachfrage aus der Türkei liege dain begründet, dass sich in der Türkei auch in diesem Jahr die Rohstahlproduktion psotiv entwickelt habe. Der hohe Stahlschrott-Export führe allerdings zu einer weiteren Verknappnung auf dem schwachen Altschrott-Inlandsmarkt.

In Italien sei die Rohstahlerzeugung bis September um 3,2 Prozent angestiegen. Aufgrund der hohen Knüppelimporte sei der EFA-Anteil leicht rückläufig gewesen. Im September sei der italienische Schrottmarkt wieder deutlich stärker gewesen, dennoch habe der Verbrauch um 1 Prozent unter den Vorjahreswerten gelegen.

Die Schrottimporte seien bis August um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, wovon Deutschland als größter Einzellieferant mit minus 15 Prozent besonders stark betroffen war.

In der Türkei habe sich der Schrottpreis im November deutlich über dem September-Niveau stabilisiert, im Durchschnitt habe er bei 252 US-Dollar pro Tonne gelegen. Aufgrund der steigenden Preise für Eisenerz und Kokskohle habe auch der Import von Halbzeugen aus China und Russland nachgelassen. Die türkische Rohstahlerzeugung habe im September zwar rund 4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres gelegen, aber immer noch unter den Ergebnisse von 2013 und 2014.

Die türkischen Stahlwerke hätten in den erste drei Quartalen des Jahres 7 Prozent mehr Schrott eingekauft als im Vprjahreszeitraum. Größter Lieferant bleibe weiterhin die USA; allerdings hätten die Importe aus EU 28 und Russland deutlich zugenommen.

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