MVV Energie bekennt sich zur Energiewende

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie hat ein klares Bekenntnis zur Energiewende abgelegt. Bei der Vorlage des Finanzberichts für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/11 betonte der Vorstandsvorsitzende Georg Müller: „Atomkraft ist keine Brückentechnologie, sondern ein Auslaufmodell.“ MVV Energie habe die Weichen zum Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Kraft-Wärme-Kopplung in Verbindung mit der Fernwärme gestellt.

Gleichzeitig investiere das Unternehmen konsequent in das Wachstum seiner Tochtergesellschaften Umwelt und Energiedienstleistungen, erklärte MVV-Vorstandsvorsitzender Müller weiter.

Das Energieunternehmen konnte in den ersten sechs Monaten seines laufenden Geschäftsjahres laut Finanzbericht seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent von 1,84 auf 1,90 Milliarden Euro bei einem leicht verringerten bereinigten operativen Ergebnis (Adjusted EBIT) von 204 Millionen Euro (Vorjahr: 210 Millionen Euro) steigern. Nachdem noch im ersten Quartal zwischen Oktober und Dezember die im Vorjahresvergleich kühlere Witterung zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg geführt habee, seien diese Auswirkungen durch die außerordentlich milden Wintermonate Januar bis März und die entsprechenden Mengeneinbußen im Fernwärme- und Gasgeschäft wieder nahezu komplett ausgeglichen worden. Zudem sei das Ergebnis durch die im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Erzeugungsmargen, den sogenannten Clean Dark Spread, sowie den Wegfall positiver Gasportfolioeffekte im Vorjahr belastet worden.

Als umsatzstärkstes Berichtssegment zeigt sich laut MVV Energie erneut „Vertrieb und Dienstleistungen“, das alle Vertriebsaktivitäten und das Energiedienstleistungsgeschäft umfasst. Im ersten Halbjahr 2010/11 habe dieses Segment mit 1,16 Milliarden Euro rund 61 Prozent zum Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe beigetragen. Das Umsatzwachstum stamme in erster Linie aus dem erfolgreichen überregionalen Strom- und Gasvertrieb an Industrie- und Gewerbekunden sowie aus vermehrten Contracting-Angeboten der Energiedienstleistungen.

Demgegenüber sei der Umsatz des Berichtssegments „Erzeugung und Infrastruktur“, das neben den erneuerbaren Energien auch die konventionellen Kraftwerke, die Abfallverwertungs- und Biomasseanlagen des Umweltgeschäfts sowie die Strom-, Wärme-, Gas- und Wassernetze enthält, im Vorjahresvergleich mit 160 Millionen Euro nahezu konstant geblieben.

Der Umsatz des Segments „Handel und Portfoliomanagement“ sei mit 347 Millionen Euro gegenüber 359 Millionen Euro im Vorjahr leicht zurückgegangen, führt MVV weiter aus. Positiv habe sich der Umsatz der „Strategischen Beteiligungen“ mit einem Plus von 17 auf 227 Millionen Euro entwickelt.

“Erzeugung und Infrastruktur“ ergebnisstärkstes Segment

Beim ergebnisstärksten Berichtssegment „Erzeugung und Infrastruktur“ liegt das Adjusted EBIT nach MVV-Angaben mit 74 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahresniveau. Auch bei den übrigen Berichtssegmenten sei es im ersten Halbjahr 2010/11 gegenüber dem Vorjahr nur zu geringfügigen Veränderungen beim Adjusted EBIT gekommen. Besonders positiv bewertete der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie dabei die ausgewogene Niveau der Ergebnisbeiträge der einzelnen Berichtsegmente zwischen 36 Prozent bei „Erzeugung und Infrastruktur“, 26 Prozent bei „Vertrieb und Dienstleistungen“, 21 Prozent bei „Strategische Beteiligungen“ und 15 Prozent bei „Handel und Portfoliomanagement“.

Angesichts der turbulenten Entwicklung der letzten Monate in der Energiebranche erwartet das Unternehmen laut Müller auch für die zweite Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 2010/11 instabile Rahmenbedingungen und weiterhin volatile Energiemärkte. Nach den sehr milden Temperaturen auch im April müsse der Witterungseffekt auf das Gesamtjahr abgewartet werden. Dennoch geht MVV Energie aus heutiger Sicht davon aus, das hohe Vorjahresniveau sowohl beim Umsatz mit 3,4 Milliarden Euro als auch beim Adjusted EBIT mit 239 Millionen Euro wieder erreichen zu können.

Dieses Ergebnisziel stehe unter dem Vorbehalt, dass es zu keinen weiteren Belastungen komme, etwa durch eine weitere Einengung der Erzeugungsmargen, einen weiteren Preisrückgang im Abfallgeschäft oder eine Verschärfung der Regulierung oder des Wettbewerbsumfelds.

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