MVV Energie fordert Fernwärmepakt

Im Geschäftsjahr 2009/2010 hat der Mannheimer Energieversorger MVV Energie ein „zufriedenstellendes Ergebnis“ erzielt. So drückte es MVV-Vorstandsvorsitzender Georg Müller heute bei der Hauptversammlung aus. Das Unternehmen habe seinen Umsatz um 6 Prozent von 3,2 auf 3,4 Milliarden Euro steigern können. Gleichzeitig forderte Müller einen „Fernwärmepakt“, um das Ziel der Bundesregierung bezüglich des Ausbaus des Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplung zu erreichen.

Das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBIT) konnte laut Müller mit 239 Millionen Euro konstant gehalten werden. Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung hätten vor diesem Hintergrund eine konstante Dividende von 90 Cent je Aktie vorgeschlagen, teilt der Energieversorger weiter mit. Die Ausschüttungssumme liege damit erneut bei 59,3 Millionen Euro. Stabil sei auch die Dividendenrendite von rund 3 Prozent.

Das Unternehmen bekräftigte für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 trotz der anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten den bereits im Januar veröffentlichten Ausblick. So wolle MVV Energie bei Umsatz und Adjusted EBIT das Vorjahresniveau wieder erreichen. Auch angesichts der aktuellen Entwicklungen, anhaltend volatiler Märkte und sich verändernder politischer Vorgaben bleibe das Unternehmen „selbstbewusst, auch in den kommenden Jahren zu den führenden Energieunternehmen Deutschlands zu gehören“, sagte MVV-Vorstandsvorsitzender Müller.

Bis 2020 wolle MVV Energie den Anteil der erneuerbaren Energien an der eigenen Stromerzeugung von heute 19 auf 30 Prozent steigern und dazu insbesondere im Bereich der Windenergie investieren. Gleichzeitig setzt das Unternehmen eigenen Aussagen zufolge auch in Zukunft verstärkt auf die Steigerung der Energieeffizienz durch die den Ausbau der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung und der Fernwärme. „Vier Fünftel der in einem Haushalt benötigten Energie entfallen auf Wärme“, so Müller, „nur ein Fünftel auf elektrische Energie. Eine effizientere Wärmeversorgung biete also einen enormen Hebel, um den Energieverbrauch insgesamt zu verringern“.

Daher fordere MVV Energie einen Fernwärmepakt, um das gesetzlich verankerte Ziel der Verdoppelung des Anteils des in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Stroms in Deutschland bis 2025 auf 25 Prozent auch tatsächlich zu erreichen. Dies sei mit gezielten Investitionsanreizen auch ohne Erhöhung des jährlichen Förderbudgets möglich. „Aus dem bloßen Nebeneinander erneuerbarer und konventioneller Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung muss ein ökonomisch sinnvolles Zusammenspiel entstehen, in dem die Erneuerbaren mehr und mehr das Leitsystem bilden“, erklärte der MVV-Vorsitzende Müller abschließend.

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