Daimler stellt auf elektronisches Abfall-Nachweisverfahren um

Die Daimler AG setzt seit gestern das elektronische Abfallnachweisverfahren (eANV) im Werk Bremen ein. Bislang musste der Automobilhersteller die ordnungsgemäße Entsorgung von nachweispflichtigen Abfällen, wie bestimmte Altöle, Lackierschlämme und Filterstäube mit etwa 7.500 Begleitscheinen in Papierform nachweisen.

Die Umstellung auf die elektronische Form werde zwar in vollem Umfang gesetzlich erst ab Februar 2011 gefordert, erklärt Daimler, aber mit der früheren Einführung ließe sich der Verwaltungsaufwand aller Beteiligten reduzieren. An der Umstellung des Nachweisverfahrens von Papier auf die digitale Form würden im Laufe des Projekts 18 deutsche Standorte und etwa 120 Mitarbeiter beteiligt sein.

Für die Einführung hat Daimler nach eigenen Angaben ein Projektteam mit 20 Mitarbeitern gebildet, das die Vorbereitungen für das elektronische Abfallnachweisverfahren getroffen hat. Hauptinhalte seien die Überprüfung der aktuellen Entsorgungsprozesse an den Standorten gewesen, die ordnungsgemäße Unterschriftsbevollmächtigung der Mitarbeiter im Entsorgungsbereich sowie die Beschaffung von Kartenlesegeräten und Signaturkarten.

Als Pilotwerke für die Einführung von eANV hat das Unternehmen das PKW-Werk Bremen, das Motorenwerk Berlin-Marienfelde, das Komponentenwerk Hamburg, sowie das LKW-Werk Wörth ausgewählt. Als Grund gibt Daimler an, dass dies Werke verschiedene Geschäfts- und Fertigungsbereiche widerspiegeln, unterschiedliche Produktionsprozesse aufweisen und in verschiedenen Bundesländern mit jeweils anderen Entsorgungspartnern zusammenarbeiten. Bis 1.April 2010 sollen alle übrigen Produktionsstandorte und einige Niederlassungen umgestellt werden.

Zur Koordination der Entsorgungsvorgänge nutzte Daimler bisher das Abfallwirtschaftssystem Trias AM. Für den neuen Prozess wurde dieses System durch das Softwaremodul Modawi von Consist ITU erweitert. Es ermögliche eine direkte Kommunikation mit der zentralen Koordinierungsstelle (ZKS-Abfall) und könne somit länderunabhängig in allen Standorten des Unternehmens einheitlich eingesetzt werden.

Vor dieser Erweiterung seien die bisherige Softwarearchitektur an allen Standorten vereinheitlicht und alle betroffenen Datenbanken ins zentrale Rechenzentrum des Unternehmens verlagert worden. „Diese vorgelagerte Systemkonsolidierung hat unseren Aufwand bei der Weiterentwicklung des Abfallwirtschaftssystems erheblich reduziert“ so Ralf Bettac, zuständiger IT-Projektleiter bei Daimler. Durch ein einheitliches Releasemanagement sei ein kostengünstiger Systembetrieb möglich.

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