Illegale Abfallablagerungen im Quarzsandtagebau Priort-Fuchsberg?

Im Rahmen eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Potsdam hat das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) gemeinsam mit dem Landeskriminalamt (LKA) gestern den Quarzsandtagebau Priort-Fuchsberg nach illegalen Abfallablagerungen untersucht. Der bergrechtlich Verantwortliche der Anlage ist die Firma Märkische Kulturerden Herstellungs-GmbH Falkenrehde (Landkreis Havelland).

Wie aus einem Bericht der Internetwache Brandenburg hervorgeht, soll es sich bei der Durchsuchung um eine vertiefende Beprobung des Tagebaues handeln, nachdem bereits bei Kontrollen des LBGR im November 2008 die festgestellte illegale Verbringung von nicht zur Wiedernutzbarmachung des Tagebaues zugelassenen Abfällen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde.

Bei der Durchsuchung des Tagebaues soll auch schwere Technik in Form eines Tieflöffelbaggers des LBGR zum Einsatz gekommen sein, um das Ausmaß der illegal verbrachten Stoffe zu ermitteln.

Nach Probenahmen externer Gutachter und Analyse der Proben durch ein akkreditiertes Labor soll laut dem Bericht eine Gefährdungsabschätzung erstellt werden. Ferner soll das LBGR in enger Abstimmung mit dem Gutachter Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erarbeitet und gegenüber dem Unternehmer anordnen.

Insgesamt sollen in den vergangenen zwei Tagen acht Schürfungen durchgeführt worden sein, bei denen auf einer Fläche von zirka zwei Hektar insgesamt 12 Proben entnommen wurden.

Außerdem sollen Polizeihubschrauber gestern Luftbilder zu Beweiszwecken gemacht haben. Wie es in dem Bericht weiter heißt, wurden auf dem Gelände Priort-Fuchsberg zirka 6.000 Kubikmeter Abfallmaterialien festgestellt, bei denen es sich augenscheinlich um Absiebmaterial aus einer Kompostieranlage handeln könnte. Derzeit soll geprüft werden, ob hierfür eine entsprechende bergbaurechtliche Genehmigung vorliegt.

Insgesamt sollen zirka 40 Beamte des Landeskriminalamtes sowie des Schutzbereiches Havelland, des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe sowie der Staatsanwaltschaft Potsdam die Durchsuchung des Quarzsandtagebaus durchgeführt haben.

Begleitend zu den Tiefenkontrollen im Quarzsandtagebau sollen sechs Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichtes Potsdam in den Orten Wustermark, Ketzin, SchwielowSee und Michendorf vollstreckt worden sein. Dabei sollen bei drei Beschuldigten umfangreiche beweiserhebliche Unterlagen sowie elektronische Daten sichergestellt worden sein, die in den nächsten Wochen im LKA ausgewertet werden sollen.

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