Modelprojekt untersucht Potential von Mülldeponien

Unter welchen Randbedingungen ist die Aufbereitung und Nutzung von deponierten Abfällen wirtschaftlich? Wo liegen die größten Rohstoffpotentiale und mit welchen Technologien können die Rohstoffe am besten aufbereitet werden? All diese Fragen sollen in einem Pilotprojekt auf der Mülldeponie Hechingen in Baden-Württemberg geklärt werden. Das Landesumweltministerium fördert den Versuch mit 143.000 Euro.

Umweltministerin Tanja Gönner hat am Freitag in Sigmaringen grünes Licht für die Förderung des Pilotprojektes auf der Kreismülldeponie Hechingen gegeben. „Wir erhoffen uns von dem Pilotprojekt wichtige Erkenntnisse, die auch für andere Deponien nutzbar sind“, so die Umweltministerin.

Ziel des Projektes sei ein mathematisches Materialflussmodell, um die aufgestellten Fragen verlässlich beantworten zu können. „143.000 Euro werden als Landeszuschuss für das mit rund 220.000 Euro Gesamtkosten veranschlagte Projekt bereitgestellt“, sagt Gönner. Die Bewertung der Untersuchungsergebnisse erfolge im Hinblick auf die technische Umsetzbarkeit, mögliche Gefährdungspotenziale für die Umwelt, die Ökobilanz und die Kostenfolgen einer Ressourcennutzung.

Laut Landesumweltministerium gibt es in Baden-Württemberg derzeit 69 ehemalige Hausmülldeponien, davon würden derzeit noch 30 als Mineralstoffdeponien betrieben. „Die Zahl der Deponien im Land wird noch weiter zurückgehen“, sagt Gönner. „Nach der Stilllegung einer Deponie schließt sich eine langwierige und kostspielige Nachsorge an. Das kostet die Betreiber hohe Millionen-Beträge“. Daher bestehe großes Interesse, die Aufwendungen in der Nachsorgezeit zu verringern und Möglichkeiten einer stofflichen Nutzung abgelagerter Abfälle zu erkunden.

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