Frankreichs Recycling-Industrie reizt internationale Investoren

Die französische Abfallwirtschaft ist für ausländische Investoren attraktiv: Das Recycling von Abfall ist ein wichtiger wirtschaftlicher und ökologischer Faktor geworden. Die Recyclingindustrie wächst und gedeiht, und auch für die Zukunft prognostiziert der Fachverband Federec weitere Steigerungen.

Eine der wesentlichen Reformen der vom Umweltgipfel „Grenelle de l’Environnement“ beschlossenen Gesetzesinitiative ist die Abfallvermeidung. Die Recyclingquote soll laut FIZIT (Französisches Informationszentrum für Industrie und Technik) bis 2012 um 35 Prozent und bis 2015 um 45 Prozent erhöht werden.

Jährlich werden in Frankreich Hausmüll (28 Millionen Tonnen), kommunale Siedlungsabfälle (14 Millionen Tonnen) und Industrieabfälle (90 Millionen Tonnen) wiederverwertet, gibt die Agence de l’Environnement et de la Metrise de l’Energie (ADEME) bekannt. Die Menge von 132 Millionen Tonnen an wiederverwertetem Abfall macht laut ADEME aber nur 16 Prozent des gesamten Abfallvolumens von 849 Millionen Tonnen aus. Miteingerechnet werden hier die Abfälle aus der Landwirtschaft und dem Baugewerbe (717 Millionen Tonnen). Dabei eigne sich gerade dieser Abfall vorzüglich für das Recycling: Hieraus werden 38,7 Millionenn Tonnen Material gewonnen, die zu 31,9 Millionen Tonnen Rohstoffen umgewandelt werden. In diesem Bereich sind 2.400 Unternehmen mit insgesamt 31.500 Mitarbeitern tätig.

Das stärkste Wachstum verzeichnete nach Angaben des Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) Papier und Kunststoffe: Papier wuchs demnach im Jahr 2007 gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf 6,5 Millionen Tonnen, die Kunststoffe um 44 Prozent auf 374.000 Tonnen. Nach wie vor bleibe aber Alteisen mit 15 Millionen Tonnen das am meisten wiederverwertete Produkt. Der Sektor Eisen und NE-metalle ist mit 1.000 Betrieben und 10.600 Beschäftigten gleichzeitig der größte der Abfallwirtschaft.

Die Investitionen der Recycling-Industrie beliefen sich den bfai-Zahlen zufolge im vergangenen Jahr auf 485 Millionen Euro. Philippe Favre, Präsident von Invest in France, erläutert dazu: „Dieser sehr schnell wachsende Geschäftsbereich ist für internationale Investoren besonders attraktiv. Es gibt in diesem Sektor aktuell zehn Projekte. Vier dieser Investitionsprojekte werden von ausländischen Firmen angeführt: Wellman France Recyclage in Verdun, Freudenberg Politex in Colmar, Amcor, die von der
spanischen Firma La Seda übernommen wurde, mit Sitz in Ste-Marie-la-Blanche sowie Sorepla, die zur holländischen Envipco-Gruppe gehört und in Neufchâteau sitzt. Die spanische Urbaser-Gruppe hat mit ihrer Tochtergesellschaft Valorga, dem Weltführer im Bereich der Methangewinnungsfabriken, ebenfalls einen Ableger in Frankreich.“

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