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Prognosgutachten in Brüssel vorgestellt

Europa hat noch viel Potential, Abfälle zu vermeiden bzw. nicht-vermeidbare Abfälle zu verwerten. Dies zeigt das jüngste Gutachten von Prognos, das vor kurzem auf EU-Ebene in Brüssel diskutiert wurde.
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Die Untersuchung basiert auf Zahlen von Eurostat aus 2004 und wurde neben BDSV von zahlreichen europäischen und nationalen Verbänden der Recycling- und Entsorgungswirtschaft unterstützt. Es wurden insgesamt 18 Abfallströme näher beleuchtet, die zusammen etwa 85 Prozent des gesamten Abfalls in der EU-27 ausmachen.

In diesem Zusammenhang wurde beispielsweise herausgefunden, dass von den Stahl- und Eisenabfällen trotz hoher Rohstoffpreise noch immer etwa 25 Prozent beseitigt werden. Dies ist vor allem in den süd- und osteuropäischen Nachbarstaaten zu beobachten, wo die vorrangige Entsorgungsart noch immer die Deponierung ist.

„Die signifikanten Auswirkungen der Deponierung auf das Klima dürfen nicht unbeachtet bleiben“, sagte Dr. Beate Kummer, Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) anlässlich der Vorstellung des Gutachtens in Brüssel. Die Studie würde zeigen, dass Einsparungen von bis zu 224 Millionen Tonnen C02-Äquivalenten bei vermehrten Recyclingbemühungen möglich wären.

„Dies muss für die politischen Vertreter aller 27 Mitgliedstaaten geradezu eine Aufforderung sein, die abfallwirtschaftlichen Potenziale näher zu beleuchten.“ Mit dieser Studie sei laut Kummer zum ersten Mal eindrucksvoll gezeigt worden, dass zum einen die Deponie noch größere negative Auswirkungen auf das Klima hat als bisher angenommen, zum anderen, dass das Potenzial von Verwertungsmaßnahme noch immer viel zu sehr unterschätzt würde.

Aus dieser Studie sind laut Kummer folgende politische Konsequenzen abzuleiten, um dem Klima- und Ressourcenschutz gerecht zu werden:

1. Berücksichtigung der Ergebnisse bei den weiteren Beratungen zur Abfallrahmenrichtlinie (höhere Verwertungsquoten auch für Haushaltsabfälle und Deponieverbote für verwertbare Abfälle, für die es einen positiven Marktwert gibt).
2. Strengere Deponievorgaben für die neuen osteuropäischen Mitgliedstaaten mit einer Verkürzung der Übergangsfristen zur Umsetzung der Deponierichtlinie.
3. Einführung von ökonomischen Instrumenten zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz (Einspeisevergütung von Strom aus MVAs, Deponiesteuern für die Deponierung verwertbarer Abfälle, die einen positiven Marktwert haben).
4. Einbeziehung der abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten in die Klimaschutzstrategien und Energieeffizienzziele der europäischen und deutschen Maßnahmen.

Quelle: BDSV

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