bvse kritisiert CEPI-Identifikationssystem

Der Verband der Europäischen Papierindustrie (CEPI) und der Europäische Verband der Entsorgungswirtschaft (FEAD) haben eine Vereinbarung geschlossen, nach der die Rückverfolgbarkeit von Altpapier bis zur Anfallstelle ermöglicht werden soll. Diese Vereinbarung lehnt der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) ab.

Hubert Neuhaus, Vorsitzender der bvse-Fachvereinigung Papierrecycling, warnte vor einer unnötigen Belastung im bisher partnerschaftlichen Verhältnis zur Papierindustrie und wies darauf hin, dass die bvse-Mitgliedsunternehmen verantwortungsvolle und zertifizierte Lieferanten sind: „Wir liefern Qualität und zwar schon seit Jahrzehnten. Wir sind stets in der Lage, im Falle einer Beanstandung einer Lieferung durch die Papierfabrik deren Ursache und Quelle rückzuverfolgen.“

Mit seiner Auffassung steht der bvse nicht allein. Auch bei der European Recovered Paper Association (ERPA) stößt das Identifikationssystem für Altpapier auf Ablehnung. Die Kritikpunkte des europäischen Dachverbands der Papierrecycler betreffen die Verantwortlichkeiten zwischen Altpapierlieferanten und Papierherstellern. Die ERPA ist der Auffassung, dass ihre Mitglieder als Rohstofflieferanten für die Identifikation der Ballen nur bis zum Zeitpunkt der Übergabe an die Papiermühle verantwortlich sein sollten. Dagegen halte es die ERPA für unnötig, die Güteklasse des Altpapiers auf dem Ballen selbst zu verzeichnen, wie es die CEPI vorschlägt. Als Begründung führt die ERPA an, dass diese Angaben bereits in den Lieferpapieren gemacht werden. ERPA-Präsident Michael Kühl versicherte, dass er die Vorteile eines europäischen Identifikationssystems für Altpapier klar erkenne. Seines Erachtens werde ein solches System allerdings nur erfolgreich sein, wenn es die betrieblichen und kommerziellen Bedürfnisse und Sensibilitäten aller Parteien berücksichtigt.

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