Deutsche Unternehmen profitieren von Stahlboom

Der deutsche Stahlprimus ThyssenKrupp hat das beste Geschäftsjahr seines Bestehens abgeschlossen. Der Unternehmensgewinn vor Steuern betrug 2006/07 insgesamt 3,33 Milliarden Euro, ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Trotz dieser positiven Nachricht brach die Aktie des Stahlunternehmens noch am selben Tag ein. Analysten sehen die Ursache für diese Talfahrt in dem relativ vorsichtigen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2007/08. ThyssenKrupp erwartet zwar einen weiteren Umsatzanstieg auf 53 Millionen Euro, beim Ergebnis rechnet der Stahlkonzern hingegen mit einem Wert, der unter dem des Vorjahres liegt. Während 2006/06 ein Ergebnis von 3,33 Milliarden Euro erzielt wurde, stellte der Vorstandsvorsitzende Ekkehard Schulz für 2007/08 lediglich einen Gewinn vor Steuern von über 3 Milliarden Euro in Aussicht. Negativ wirken sich laut Schulz die neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA aus, die 200 Millionen Euro kosten. Hinzu komme, dass sich die zuvor außergewöhnliche Edelstahl-Konjunktur normalisiert. Die Stainless-Sparte wird nach Ansicht von Schulz einen Vorsteuergewinn wie in „normalen Jahren“ erwirtschaften und damit mindestens um rund 300 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau liegen.

Nicht nur ThyssenKrupp hat von dem bommende Stahlmarkt profitiert. Auch die Zulieferindustrie konnte die nachhaltig positive Entwicklung nutzen. So weist der Anlagenbauer SMS derzeit einen Rekordbestand an Aufträgen aus: Der Düsseldorfer Weltmarktführer für Hütten- und Walzwerke wird bis Ende 2007 Deals im Wert von 5 Milliarden Euro an Land gezogen haben – letztes Jahr waren es 3,2 Millarden. In diesem Jahr war auch ein Großauftrag von ThyssenKrupp über 1 Milliarde Euro dabei; der russische Konzern Magnito Gorsk orderte im selben Umfang.

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