Chinas Stahlschrott-Importe werden wohl steigen

Die steigenden Eisenerzpreise werden nach Ansicht von Industriebeobachtern im kommenden Jahr wachsende Stahlschrottimporte Chinas nach sich ziehen. Der Nachrichtendienst "Dow Jones" zitiert Analysten mit der Ansicht, dass die Stahlwerke angesichts der eskalierenden Rohstoffkosten nach billigeren Alternativen in der Stahlherstellung suchen.

In diesem Jahr hätten die hohen Schrottpreise am internationalen Markt, jedenfalls verglichen mit den chinesischen Inlandspreisen, die Einfuhren trotz starker Nachfrage gedämpft, meint Huang Jie, Stahlanalyst beim Metallconsultant CRU. Während aber die Eisenerzpreise in die Höhe schnellen, nehmen auch die Stahlschrottquotierungen in China schnell zu.

Das könnte zu weiteren Importen anregen, da sich der Unterschied zwischen dem inländischen und dem Weltmarktpreis verringere, meinte Huang am Rande des zweitägigen Scrap Metal Congress in Schanghai. Er schätzt die diesjährigen chinesischen Schrotteinfuhren auf 3,5 Millionen Tonnen, nach über 5 Millionen im Vorjahr und rund 10 Millionen im Jahr 2005.

Die Stahlwerke in China seien immer noch weitgehend an die Verwendung von Eisenerz gewöhnt. Da aber dessen Preis so schnell steige, müssten sie wohl auf Schrott umsteigen, meint Chen Zhe, Leiter der Stahlschrottabteilung von Shaogang Iron &
Steel Group Co. Bei den Terminkontrakten für 2008 rechnen Investmentbanken mit einem Anstieg des Eisenerzpreises um 30 bis 50 Prozent. Deshalb dürfte Schrott eine attraktivere Alternative darstellen.

Chinas Importbedarf an Stahlschrott wird auf 10 Millionen Jahrestonnen geschätzt, denn nach Aussage von Chen wird es noch mehrere Jahre dauern, bis ein größeres inländisches Angebot aufgebaut sein wird. Wenn der Importpreis günstig genug liege, werde der Einsatz von Stahlschrott steigen, so Chen.

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