ArcelorMittal: Stahl nicht von Kreditkrise betroffen

Die internationale Stahlindustrie wird nach Einschätzung von Weltmarktführer Arcelor Mittal von der derzeitigen Kreditkrise nicht beeinträchtigt werden.

Das schnelle Handeln der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank habe den Einfluss der Krise begrenzt, sagte der Präsident und CEO Lakshmi Mittal auf einer Pressekonferenz in Berlin. „Die Schmerzen, die der Finanzsektor derzeit spürt, werden keinen globalen Einfluss auf den Stahlmarkt haben.“

Nach Einschätzung von Mittal wird die Konsolidierung in der internationalen Stahlindustrie weiter gehen. Er verwies auf die Erfolge in den vergangenen Jahren. Die Marktkapitalisierung der internationalen Stahlindustrie, die Ende 2001 noch rund 100 Milliarden US-Dollar betragen habe, liege derzeit bei rund 800 Milliarden USD, sagte er.

Die Konsolidierung habe bisher schon dazu geführt, dass die jüngsten Abschwungphasen in der Branche kürzer und weniger heftig ausgefallen seien als in früheren Zeiten. Der CEO verwies darauf, dass sich auch bei Arcelor Mittal die Ergebnisse stabil entwickelten.

Für die ersten neun Monate 2007 prognostizierte Mittal ein EBITDA von pro-forma 14,4 Milliarden bis 14,6 Milliarden USD.

Arcelor-Mittal-Vorstand Michel Wurth kündigte an, der Konzern werde in diesem Jahr 1,3 Milliarden US-Dollar in das Flachstahlgeschäft in Europa investieren, davon 800 Millionen US-Dollar in West- und 500 Millionen Euro in Osteuropa.

Hinzu kämen weitere Investitionen unter anderem in Langstahl-, Edelstahl- und Distributionsprojekte. Das ergebe für 2007 insgesamt Investitionen für Europa von rund 2 Milliarden USD.

Nach Angaben von Wurth sind die Investitionen Teil des 35-Mrd-USD-Programms, das der Konzern bis 2012 beschlossen hat. Die Flachstahl-Investitionen in Europa würden auch in den kommenden fünf Jahren rund 1,3 Milliarden US-Dollar betragen.

In Deutschland sollen Investitionen unter anderem in die Konzernwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt fließen. CEO Mittal unterstrich in diesem Zusammenhang, dass der Konzern auch seine Beteiligung an der Dillinger Hütte nicht verkaufen wolle. Die Gespräche über stärkere operative Einflussmöglichkeiten bei dem Unternehmen mit den anderen Anteilseignern seien aber noch nicht abgeschlossen.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.