Digitale Systeme ermöglichen die Erfassung und Auswertung großer Datenmengen entlang des gesamten Produktlebenszyklus. Sensorik, IoT (Internet of Things) und Blockchain-Technologien schaffen Transparenz über Herkunft, Nutzung und Zustand von Materialien. So wird es möglich, Produkte gezielt zu reparieren, wiederzuverwenden oder zu recyceln. Digitale Produktpässe etwa liefern umfassende Informationen zu Inhaltsstoffen, Recyclingfähigkeit und CO₂-Fußabdruck und sind damit ein zentraler Baustein einer zukünftigen zirkulären Wertschöpfung.
Digitale Plattformen fördern die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und den Aufbau sekundärer Märkte. Sharing-, Leasing- und Rücknahmemodelle werden durch digitale Schnittstellen ökonomisch tragfähig. Unternehmen können durch datenbasierte Serviceangebote den Produktlebenszyklus verlängern und Materialverbrauch reduzieren.
Künstliche Intelligenz unterstützt die Optimierung von Sammel-, Sortier- und Recyclingprozessen. Durch automatisierte Erkennung von Materialien mittels Bilderkennung oder Robotik kann der Reinheitsgrad von Sekundärrohstoffen signifikant verbessert werden. Gleichzeitig helfen digitale Zwillinge dabei, Produktionsprozesse in Echtzeit zu überwachen und ressourcenschonend zu steuern.
Trotz großer Potenziale bestehen aber auch noch Hürden: fehlende Datenstandards, unzureichende Interoperabilität und datenschutzrechtliche Fragen hemmen eine flächendeckende Umsetzung. Langfristig werden jedoch die Verknüpfung von digitalen Ökosystemen, regulatorische Vorgaben und wachsende Ressourcenkosten den digitalen Wandel in der Kreislaufwirtschaft weiter beschleunigen.
Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein entscheidender Enabler für die Kreislaufwirtschaft. Sie schafft die Grundlage, um Materialflüsse transparent zu machen, neue Geschäftsmodelle zu etablieren und den Übergang von einer linearen zu einer zirkulären Wirtschaft zu vollziehen.






