Die Analyse zeigt: Plastikabfall ist ein globales Problem, doch die Ursachen und Herausforderungen unterscheiden sich je nach Region erheblich. Investitionen in Abfall- und Recyclinginfrastruktur sowie eine konsequent ausgeweitete Herstellerverantwortung (EPR-Systeme) sind entscheidend, um die weltweite Fehlleitung von Kunststoffabfällen wirksam zu reduzieren und Kreislaufwirtschaft auszubauen.
„Wir sind zuversichtlich, dass die Herausforderungen beim Abfallmanagement erkannt wurden und in vielen Teilen der Welt engagiert und koordiniert angegangen werden. Gleichzeitig können wir nicht zufrieden sein mit der Dynamik von Recycling und Abfallbehandlung im Vergleich zur Kunststoffneuproduktion“, so die Initiatoren der Studie BKV, GKV, VDMA, Wir sind Kunststoff und Messe Düsseldorf.
2023 wurden weltweit 414 Millionen Tonnen Kunststoffe produziert, während rund 300 Millionen Tonnen als Abfall entstanden. Treiber dieser Entwicklung sind das dynamische Wirtschaftswachstum in Asien, steigende Einkommen, Bevölkerungszuwachs und eine beschleunigte Industrialisierung – insbesondere in Teilen Chinas.
Erfreulich ist: 71% des Plastikabfalls werden mittlerweile weltweit umweltgerecht behandelt. (2018: 68%). Der Anteil von „mismanaged plastic waste“ ist mit 29% jedoch weiterhin besorgniserregend hoch, die Menge an unsachgemäß entsorgten Kunststoffabfällen wächst mit 1,9% gleichwohl langsamer als die Gesamtabfallmenge, was auf eine allmähliche Verbesserung hindeutet. Problematisch bleibt die Situation in Ländern mit schwacher Infrastruktur für Abfallmanagement, darunter zahlreiche Regionen in Afrika und Asien.
Umweltgerecht entsorgter Abfall verzeichnete mit +4,6% das dynamischste Wachstum, was zeigt, dass die Abfallbehandlung aufholt und sich verbessert. Haupttreiber für diese Entwicklung sind die steigenden Kapazitäten für die energetische Verwertung in Asien. Der für das Recycling gesammelte Kunststoffabfall stieg um +3,0% und signalisiert damit stetige Fortschritte, wenn auch langsamer als das Wachstum der gesamten Abfallmengen.
„Trotz der ernüchternden globalen Zahlen zeigt die Global Plastics Flow-Studie vor allem auch ermutigende wirksame Hebel für ein verbessertes Abfallmanagement auf. Durch das Zusammenspiel verschiedener Instrumente kann eine nachhaltige Transformation erreicht werden“, so die Studien-Initiatoren. „Der erweiterten Herstellerverantwortung kommt dabei eine besonders effektive Rolle zu. Übernehmen Hersteller finanziell und organisatorisch die Verantwortung für die Nach-Nutzen-Phase bewirkt dies langfristig einen Umschwung zu einem geschlossenen und nachhaltigen Kunststoff-Stoffstrom mit mehr Recycling und weniger Einträgen in die Umwelt.“






