Markus Rößner (Signal Iduna Gruppe) eröffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag zur Cybersicherheit. Er zeigte auf, wie Unternehmen der Abfallwirtschaft digitale Risiken erkennen, Mitarbeitende sensibilisieren und im Ernstfall handlungsfähig bleiben können. Ergänzend stellte er spezielle Versicherungslösungen vor, mit denen sich Unternehmen gezielt gegen die finanziellen Folgen von Angriffen absichern können.
Linus Viezens (Kanzlei Gaßner, Groth, Siederer & Coll) sprach über den Umgang mit Verträgen im Rahmen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG). Er erläuterte, wie CO₂-Kosten in bestehenden Verträgen bewertet und ob sie nachträglich einbezogen werden können. Für neue Vereinbarungen müsse die CO₂-Bepreisung klar und realistisch geregelt werden. Damit gab er den Teilnehmenden einen fundierten Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen und stellte konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Praxis dar.
Jean-Christophe Zimmermann (Dieffenbacher) präsentierte mit Fiber2Fiber ein innovatives Verfahren, das gemeinsam mit Unilin entwickelt wurde. Es ermöglicht, Holzfaserplatten – einschließlich Post-Consumer-Material wie Sperrmüll – wieder in den Produktionskreislauf zurückzuführen. Die erste Anlage ist bereits erfolgreich in Betrieb, eine zweite folgt im Herbst 2025.
Carsten Tamminga (Steinert) widmete sich den Potenzialen moderner Sortiertechnologien für Altholz. Er stellte den neuen „Steinert Solution Guide“ vor, mit dem Unternehmen individuelle Konzepte für eine effiziente Sortierung entwickeln können. Ziel ist es, die Verfahren optimal an die jeweiligen Anforderungen anzupassen und so den Rohstoff bestmöglich zu nutzen.
Moritz Müller (Doppstadt) griff die Anforderungen der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift Abfallbehandlungsanlagen (ABA-VwV) auf und stellte die Schaumbedüsung als praxistaugliche Lösung vor. Diese Technologie trägt wirksam zur Reduzierung von Staubemissionen bei und zeigt, wie technische Innovationen regulatorische Vorgaben erfüllen können.
Jan Frenzel (Nebolex) präsentierte eine alternative Technologie zur Staubbindung durch feinen Wassernebel. Das Verfahren ermöglicht eine effiziente Einhaltung der Emissionsgrenzwerte und bietet gleichzeitig eine praxisgerechte Anwendung im laufenden Betrieb. Damit wurde deutlich, dass verschiedene technische Ansätze zur Umsetzung der ABA-VwV bestehen.
Dr. Olaf Kropp (SAM Sonderabfall-Management-Gesellschaft) stellte die Novelle der europäischen Abfallverbringungsverordnung vor. Er erläuterte die zahlreichen Neuerungen, die für die Altholzbranche künftig gelten, und zeigte auf, welche Konsequenzen diese für die grenzüberschreitende Verbringung von Abfällen haben. Damit erhielten die Teilnehmenden einen praxisnahen Überblick über rechtliche Anforderungen und Handlungsspielräume.
Carsten Nesemann (Nesemann & Grambek Steuerberatungsgesellschaft mbH) bildete den Abschluss des Programms und beleuchtete die Besteuerung von Altholz. Das Thema hatte im Laufe des Jahres für erhebliche Verunsicherung in der Branche gesorgt. Mit seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion gelang es ihm, die komplexen Regelungen verständlich darzustellen und den Teilnehmenden einen klaren Weg durch das Dickicht der Umsatzsteuergesetzgebung aufzuzeigen.
Der nächste Altholztag findet am 10. September 2026 im Empire Riverside Hotel in Hamburg statt.






