Belém zeige zwar: Der Multilateralismus lebt, das Pariser Abkommen steht – aber beim Ausstieg aus den Fossilen und beim Entkoppeln des Wachstums vom Ressourcenverbrauch bleibe die Weltgemeinschaft deutlich hinter dem Notwendigen zurück. Für die Kreislaufwirtschaft sei das ein gemischtes Signal: Sie werde zentral für Klimaschutz und Anpassung gebraucht, bekomme aber immer noch nicht den klaren politischen Vorrang, den es bräuchte. Ausschließlich in Side Events, Presidency-Thementagen und Praxisbeispielen der COP30 drehte sich die Diskussion um Lösungspotentiale zirkulären Wirtschaftens. Hier wurde diskutiert, was Kreislaufwirtschaft praktisch leisten kann – von organischer Abfallverwertung über Methanreduktion bis zu groß angelegten E-Schrott-Sammlungen. Wer die Kreisläufe stärkt, schützt Klima, Ressourcen und Versorgungssicherheit. „Ohne Beschluss zu diesen Potentialen ist die Konferenz eine der verpassten Chancen“, so Siegesmund.
Nach Auffassung des BDE ist die angekündigte Verdreifachung der Anpassungsfinanzierung bis 2035 ein Ansatzpunkt für die Branche. Anpassung wird künftig noch stärker in den Bereichen Wasser, Infrastruktur und urbane Resilienz gemessen – also genau dort, wo leistungsfähige Entsorgungs- und Wasserwirtschaftssysteme eine Schlüsselrolle spielen. „Wenn weltweit Milliardenbeträge in klimaresiliente Infrastruktur fließen, müssen moderne Abfall- und Kreislaufwirtschaft ebenso wie eine robuste Wasser- und Abwasserwirtschaft oben auf der Agenda stehen. Das gilt für Investitionsprogramme in Entwicklungs- und Schwellenländern genauso wie für die Klimafinanzierungsinstrumente der EU und Deutschlands. Die Unternehmen unserer Branche sind bereit, zu liefern – mit Recycling, Sortiertechnik, Kompostierung, Deponieersatz und digital gesteuerten Stoffströmen.“
Für die COP31 gilt: Die Diskussion über Kreislaufwirtschaft muss auf die internationale Agenda und ein fester Bestandteil der Klimaverhandlungen werden. Der BDE wird diesen Prozess aktiv begleiten – gemeinsam und im Dialog mit dem BMUKN.






