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AZuR und wdk fordern politische Unterstützung der Reifen-Kreislaufwirtschaft

Die Reifen-Kreislaufwirtschaft in Deutschland funktioniert, ist aber dringend auf politische Unterstützung angewiesen, wie die aktuelle Erhebung des Altreifenaufkommens durch den wdk zeigt. Demnach sind 2024 rund 100.000 Tonnen Altreifen dem deutschen Recyclingsystem entzogen worden.
AZuR und wdk fordern politische Unterstützung der Reifen-Kreislaufwirtschaft
Das Altreifenaufkommen in Deutschland ist im Jahr 2024 auf 535.000 Tonnen gestiegen – ein Plus von 20.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig entgehen dem deutschen Recyclingsystem rund 100.000 Tonnen jährlich, die außerhalb der Kreislaufwirtschaft verwertet oder gar exportiert werden. Copyright: wdk.
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Stephan Rau, technischer Geschäftsführer des wdk, vermutet, dass „diese und auch noch weit größere Mengen in Staaten außerhalb der EU exportiert wurden, um dort verbrannt oder für eine Pyrolyse unter desolaten Gesundheits- und Umweltbedingungen verwendet zu werden. Das weitere steigende Altreifenaufkommen verdeutlich aus Sicht von AZuR-Netzwerk-Koordinatorin Christina Guth „die Relevanz einer nachhaltigen, funktionierenden Reifen-Kreislaufwirtschaft.“

Die jüngst vom wdk veröffentlichten Zahlen zeigen deutlich: Das Altreifenaufkommen in Deutschland ist im Jahr 2024 auf 535.000 Tonnen gestiegen – ein Plus von 20.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig entgehen dem deutschen Recyclingsystem rund 100.000 Tonnen jährlich, die außerhalb der Kreislaufwirtschaft verwertet oder gar exportiert werden. Dieses Defizit gilt es zu schließen. Denn jeder Reifen, der im Kreislauf bleibt, spart CO₂, Rohstoffe und vermeidet Abfall. „Diese Altreifen stehen unserer heimischen Recycling­wirtschaft nicht mehr zur Verfügung und untergraben den Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft“, warnt Rau.

Damit mehr Reifen im Kreislauf bleiben, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, gezielte Förderung und ein klares Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft seitens der Politik und Industrie. AZuR und der wdk fordern gemeinsam eine stärkere politische Unterstützung: Für eine transparente Mengenerfassung, klare gesetzliche Vorgaben und eine nachhaltige Reifenkreislaufwirtschaft, die jährlich hunderttausende Tonnen Abfälle vermeidet, CO2-Emissionen reduziert und natürliche Ressourcen schont.

„Nur wenn alle Akteure an einem Strang ziehen, können wir die Lücke von 100.000 Tonnen schließen und das volle ökologische und ökonomische Potenzial der Reifen-Kreislaufwirtschaft nutzen“, betont Guth. Durch eine verpflichtende, zentrale Erfassung aller anfallenden und verwertbaren Altreifenmengen lassen sich zum Beispiel Abflüsse ins Ausland nachvollziehen und illegale Entsorgungspraktiken verhindern.

Erfreulich: Der Anteil der thermischen Verwertung von Altreifen – insbesondere in der Zementindustrie – sinkt weiter. Wurden 2022 noch 143.000 Tonnen Altreifen (27,2 % des Gesamtaufkommens) thermisch verwertet, sank die Menge über 109.000 Tonnen (2023) auf 93.000 Tonnen (2024), was nur noch 17,4 % des Gesamtaufkommens entspricht. Dieser Rückgang ist ein klares Signal für die wachsende Bedeutung von umweltschonenden Recyclingverfahren, wie etwa der mechanischen oder chemischen Verwertung.

Die Menge der Altreifen, die 2024 der klimagerechten mechanischen Verwertung zugeführt worden sind, stieg gegenüber dem Vorjahr von 166.000 Tonnen auf jetzt 193.000 Tonnen, was 36,% des Gesamtaufkommens entspricht.

Quelle: Azur
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