Wie in vielen anderen Städten und Landkreisen Bayerns wird es auch in München nach einer Umstellungsphase zu einer erheblichen Verbesserung des Stadtbilds, effizienteren Sammelabläufen und in der Folge zu viel mehr Recycling kommen. Nicht zuletzt wird durch die getrennte Sammlung von Verpackungen auch das Volumen der Restmüllabfuhr spürbar verringert.
Die Münchner Abendzeitung sowie die tz berichteten, dass die Auswertung des Pioltversuchs Gelbe Systeme in München ergeben habe, dass die Gelbe Tonne das künftige Erfassungssystem für die Landeshauptstadt werden soll. Hierüber wird der Münchner Stadtrat in seiner Sitzung am 5. Juni entscheiden. Aus Sicht des VBS ist dies eine sinnvolle Entscheidung, wenngleich man sich den Umweg über den Pilotversuch auch hätte sparen können, denn: Es liegen sehr viele Erfahrungswerte aus anderen Kommunen und Studien vor, welche die Sinnhaftigkeit eines bürgerfreundlichen Holsystems belegen.
„Die Landeshauptstadt München hat beschlossen, dass sie eine Zero Waste City werden möchte und hat sich der entsprechenden internationalen Initiative angeschlossen. Dieses Ziel kann man nur erreichen mit einem effizienten und nutzerfreundlichen System zur Erfassung von Leichtverpackungen“, so VBS-Präsident Stefan Böhme. Bislang weist die Landeshauptstadt hier große Defizite auf: Während bundesweit im Durchschnitt jährlich ca. 32 kg pro Einwohner an Leichtverpackungen erfasst werden, liegt dieser Wert in München bei nur ca. 6 kg pro Einwohner. Dies bedeutet, dass in München derzeit der Großteil der Verpackungen im Restmüll landet. Hierzu Böhme: „Mülltrennung wirkt: Jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle vergleichbarer Neuware zum Einsatz kommt, vermeidet zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen klimarelevanter Treibhausgase in Form von CO2- Äquivalenten. Auch die erneute Nutzung von Weißblech spart im Vergleich zur Primärerzeugung viele Ressourcen ein. Der Energieverbrauch sinkt um 75 Prozent, und der Ausstoß von Treibhausgasen wird um bis zu 80 Prozent verringert.“
Aus Sicht der mittelständisch geprägten privaten Entsorgungswirtschaft in Bayern sprechen daher gute Gründe dafür, dass bisherige Depotcontainersysten in München durch die gelbe Tonne zu ersetzen. Geschäftsführer Rüdiger Weiß ergänzt: „Unsere Mitglieder der bayerischen Entsorgungswirtschaft haben die jahrzehntelange Expertise und das Know-How, diese große logistische Herausforderung einer Systemumstellung zum Erfolg zu führen. Gerne begleiten wir die Landeshauptstadt München bei diesem Meilenstein auf dem Weg zur Zero Waste City!“