ZARE: Illegale Entsorgung von Altreifen stoppen

Bereits seit Jahren dokumentiert die Initiative ZARE (Zertifizierte Altreifen Entsorger) illegale Ablagerungen von Altreifen in Deutschland.
Ruth Rudolph, pixelio.de

Ein Blick auf die gemeldeten Fälle aus dem vergangenen Jahr zeigt: Die widerrechtlichen Ablagerungen in der Natur haben weiter zugenommen. Feldwege, Wälder, Straßenränder – sogar vor Streuobstwiesen und Spielplätzen machen die Umweltsünder nicht halt. ZARE zieht Bilanz für das vergangene Jahr und appelliert an Verbraucher und Annahmestellen für Altreifen, die Faktenlage ernst zu nehmen und sich bei der Entsorgung an zertifizierte Betriebe zu wenden.

Auf der Website von ZARE haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, illegale Altreifenablagerungen in ihrer Stadt zu melden. Im vergangenen Jahr wurde von diesem Angebot wieder rege Gebrauch gemacht und die Ergebnisse sind erschütternd: Die Gesamtzahl an widerrechtlich in der Natur abgelegten Altreifen, die bei ZARE gemeldet wurden, lag 2023 bei über 31.000 Stück. Damit hat sich die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr um gut 13.000 Reifen erhöht. Da es sich nur um die gemeldeten Fälle handelt, liegt die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher. Mit der Dokumentation leistet ZARE dank der Unterstützung aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger einen wichtigen Beitrag, um auf die Missstände in der Altreifenentsorgung hinzuweisen. Die Meldungen erstrecken sich über ganz Deutschland, dabei waren einige Bundesländer im vergangenen Jahr besonders betroffen: Die meisten Fälle wurden auf der Website von ZARE in NRW gemeldet, dicht gefolgt von Niedersachsen und Bayern. Die größte Menge an illegal abgelagerten Reifen hatte Hessen zu verzeichnen – darunter ein einzelner Fund mit insgesamt 20.000 Reifen.

Unabhängig davon, ob es sich um kleine oder große Mengen an Reifen handelt, die widerrechtlich in der Natur landen – solche Handlungen sind strafbar und werden mit hohen Bußgeldern geahndet. Abhängig vom Bundesland sind für einen einzigen illegal entsorgten Reifen bis zu 300 Euro Bußgeld fällig. Jedoch bleiben die Kommunen größtenteils auf den Kosten für die Entsorgung der Reifen sitzen, da die Täter nicht gefasst werden können. Hinzu kommen die erheblichen Umweltbelastungen für Mensch und Natur: Die Reifen verrotten extrem langsam und geben außerdem kein schönes Bild in der Landschaft ab. Um illegale Ablagerungen und deren Folgen zu verhindern, ist das Engagement von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Annahmestellen wie Werkstätten und Autohäusern gefragt. „Autofahrer sollten unbedingt darauf achten, ihre Reifen nur bei Unternehmen abzugeben, die auch sicher entsorgen. Im Zweifelsfall fragen Sie bei der Annahmestelle nach“, rät Christina Guth, Netzwerkkoordinatorin bei ZARE. Durch die Entsorgung der Altreifen bei zertifizierten Entsorgungsbetrieben wird gewährleistet, dass die Reifen dem bestmöglichen Verwertungszweck zugeführt werden und die wertvollen Rohstoffe umweltfreundlich und im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft wiederverwertet werden. Zertifizierte Entsorgungsunternehmen haben die Expertise, Altreifen ordnungsgemäß zu sortieren und den nachhaltigsten Verwertungswegen zuzuführen – dazu gehören die Runderneuerung, der Export als Gebrauchtreifen sowie die stoffliche und thermische Verwertung.

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