Kooperation für Motorenrecycling

Um alte Elektromotoren umweltfreundlich zu recyceln, kooperiert der Hersteller ABB mit Remondis. Zur Produktion hocheffizienter Motoren sollen künftig Recyclingmetalle mit niedrigem CO2-Fußabdruck verwendet werden.
Motoren aus dem eigenen Portfolio lassen sich laut ABB zu bis zu 98 Prozent wiederverwerten. (Quelle: ABB)

Die ABB-Geschäftseinheit Motion hat in Deutschland mit Remondis eine Partnerschaft abgeschlossen, die es den Kunden des Technologiekonzerns ermöglichen soll, ihre alten Elektromotoren auf umweltfreundliche Weise zu recyceln. Die durch das Recycling gewonnenen kohlenstoffarmen Metalle werden demnach für die Produktion neuer, hocheffizienter ABB-Elektromotoren mit einem signifikant niedrigeren CO2-Fußabdruck verwendet. Das Recyclingangebot gilt für Niederspannungs- und Mittelspannungsmotoren gleichermaßen, unabhängig von der Spannungsklasse und der Leistung.

Mit der Partnerschaft verfolgt ABB nach eigenen Angaben das Ziel, in der Industrie eine Führungsrolle in der Kreislaufwirtschaft einzunehmen. Laut der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens sollen bis 2030 mindestens 80 Prozent der Produkte und Lösungen nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft behandelt werden. So sollen die Treibhausgasemissionen reduziert und der Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft vorangetrieben werden.

„Mit dem neuen Angebot können wir unseren Kunden jetzt Lösungen entlang des gesamten Lebenszyklus von Motoren aus einer Hand anbieten – inklusiver der Entsorgung“, so Dr. Frank Simon, Leiter der Energieeffizienz bei ABB Motion in Deutschland. „Der Ersatz von alten, weniger energieeffizienten Motoren durch neue hocheffiziente Motoren leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“

In den Niederlanden haben ABB und Remondis bereits ein vergleichbares Recyclingkonzept etabliert. (Quelle: ABB)

Effiziente Motoren zählten zusammen mit Frequenzumrichter zu den ABB-Technologien mit dem größten Energieeffizienzpotenzial. 45 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs gehen auf das Konto von Elektromotoren in der Industrie und Gebäuden. Schon mit kleinen Effizienzsteigerungen lassen sich in diesen Bereichen große Mengen Energie und damit CO2 einsparen. Darüber hinaus zeigen Berechnungen, dass durch das Recycling von 10 Tonnen Motoren beispielsweise 30 Tonnen CO2, 300 MWh Energie und 91.000 m³ Wasser eingespart werden.

Elektromotoren bestehen fast komplett aus wiederverwertbaren Metallen. ABB-Motoren beispielsweise sind nach Herstellerangaben bis zu 98 Prozent wiederverwertbar. Mit dem Recyclingkupfer, -aluminium und -stahl lassen sich im Vergleich zur Neuproduktion von Metallen Energieeinsparungen zwischen 75 und 95 Prozent erreichen.

Eine Tochtergesellschaft von Remondis hat gemeinsam mit ABB Niederlande bereits ein vergleichbares Recyclingkonzept für Elektromotoren erfolgreich in den Niederlanden etabliert, das an die Anforderungen in Deutschland adaptiert wurde. Remondis verpflichtet sich, das recycelte Metall an ausgewählte Metallaufbereiter abzugeben, von denen ABB ihre Metalle für die Motorenproduktion bezieht.

ABB informiert über ihr neues Recyclingangebot und das Kreislaufwirtschaftskonzept auch auf der SPS 2023 vom 14. bis 16. November in Halle 4, Stand 420.

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