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Auch für Rosenheim gilt: Kreisläufe schließen, Klima schützen

Der VBS hat mit Verwunderung auf die jüngste Entscheidung des Rosenheimer Stadtrates reagiert, die bereits beschlossene Einführung der Biotonne zu verschieben und stattdessen im kommenden Jahr die Bürgerinnen und Bürger erneut über die Einführung der Biotonne abstimmen zu lassen.
Foto: E. Zilllner
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Der VBS kritisiert, dass die seit Januar 2015 bestehende Verpflichtung aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz, Bioabfälle getrennt zu erfassen, im Landkreis Altötting und der Stadt Rosenheim noch immer nicht umgesetzt wurde. Rosenheim droht nun der letzte weiße Fleck in Bayern mit einem rechtswidrigen Zustand zu werden, nachdem der Landkreis Altötting zum Jahreswechsel ein Bringsystem für Bioabfälle einführen möchte. „Bioabfälle getrennt zu sammeln ist echter Ressourcen- und Klimaschutz, denn aus einer Tonne Bioabfall lassen sich ca. 400 Kilogramm als nährreicher Kompost wiederverwenden, der Kunstdünger ersetzt. Zudem können durchschnittlich 110 Kubikmeter Biogas aus einer Tonne Bioabfall gewonnen werden, welches fossiles Gas ersetzen kann“, so VBS- Präsident Stefan Böhme.

Das Kostenargument gegen die Einführung der Biotonne lässt der VBS nicht gelten: Der Bioabfall fällt sowieso an – und ob er nun in der Biotonne landet oder über die Restmülltonne entsorgt wird, es entstehen in jedem Fall Kosten für die Verwertung. Es ist zu erwarten, dass der Preis für die Verbrennung von Restmüll in 2024 weiter ansteigen wird, da die Müllverbrennung ab nächstem Jahr in das geänderte Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) einbezogen wurde. „Durch die Biotonne erhöht sich ja nicht die Gesamtmenge des Abfalls eines Haushalts, sondern er wird nur direkt beim Haushalt richtig getrennt. Bei konsequenter Abfalltrennung kann auf diese Weise sogar die Leerungsanzahl der Restmülltonne reduziert werden.“ Auch das zweite angeführte Argument des Rosenheimer Seniorenbeirats gegen die Biotonne ist nicht stichhaltig: Auch in Rosenheim gibt es ausreichend Platz für die Biotonne. Die meisten Kommunen in Deutschland, auch die größeren Städte, haben seit vielen Jahren die Biotonne eingeführt. Unterscheidet sich Rosenheim etwa in städtebaulicher Hinsicht grundsätzlich von anderen größeren Städten in Deutschland? Nein, das tut es nicht.

VBS-Präsident Stefan Böhme zur geplanten Abstimmung: „Die EU möchte bis 2050 klimaneutral sein, Bayern ist noch ehrgeiziger und strebt dies bereits für 2040 an. Hierbei wird der weitere Ausbau der Kreislaufwirtschaft eine Schlüsselrolle einnehmen. Ich appelliere an die Rosenheimerinnen und Rosenheimer, für die Einführung der Biotonne zu votieren und so eine zukunftsweisende Entscheidung pro Klimaschutz zu treffen. Während nutzerunfreundliche Bringsysteme regelmäßig nur ca. 10-15 kg Bioabfälle je Einwohner und Jahr einsammeln, ließe sich das Potenzial der Bioabfälle bei einer flächendeckenden Biotonne mit ca. 70 kg je Einwohner und Jahr um ein Vielfaches erhöhen.“

Quelle: VBS

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