Stadtentsorgung Potsdam setzt auf KI

Nach einer halbjährigen Testphase hat sich die Stadtentsorgung Potsdam (STEP) zu einer umfassenden Integration des KI-gestützten Messsystems Cortexia entschlossen.
Oberbürgermeister Mike Schubert (r.) und den STEP-Geschäftsführern Florian Freitag und Burkhardt Greiff. Copyright: Stadtwerke Potsdam/Katrin Paulus

Ein entsprechender Vertrag wurde bereits im Mai mit der Remondis Digital abgeschlossen, die das System deutschlandweit betreibt. Ab 1. Juni soll die künstliche Intelligenz in Betrieb genommen werden. Damit wird Potsdam zum Vorreiter einer smarten Stadtreinigung in Deutschland.

Das in der Schweiz entwickelte Messsystem sammelt über Kameras an den Kehrmaschinen in Echtzeit Daten über den Verschmutzungsgrad der Straßen. Eine künstliche Intelligenz erfasst dabei praktisch im Vorbeifahren das Ausmaß der Verschmutzung in den einzelnen Straßenabschnitten und bewertet dieses nach einem sogenannten Clean City Index. Bei dieser Bestandsaufnahme werden auch verschiedene Abfallarten wie z. B. Zigarettenstummel, Glasscherben oder Papier konkret erkannt und gezählt.

Anhand der Ergebnisse der Datenerfassung lassen sich passgenaue Reinigungsstrategien für die verschiedenen Stadtbereiche entwickeln. So kann etwa der Reinigungsturnus für besonders schmutzige Hotspots erhöht und der für sehr saubere Straßenzüge reduziert werden. Mit Blick auf das ganze Jahr wären zudem saisonale Abfallbehälter in Ballungsräumen mitunter eine denkbare Maßnahme zur Reduzierung von Littering.

„Das neue KI-gestützte System ermöglicht uns nicht nur einen bedarfsgerechten Einsatz unserer Kehrmaschinen“, berichtet STEP-Geschäftsführer Florian Freitag. „Auch aus kreislaufwirtschaftlicher Sicht bringt Cortexia erhebliche Vorteile, da wir ganz konkret auf das orts- und zeitspezifische Aufkommen bestimmter Abfallfraktionen reagieren können.“
Dr. Felix Thiele, Geschäftsführer von Rempndis Digital ergänzt: „Mit Cortexia bringen wir eine völlig neue Effizienz in die Stadtreinigung. Eine optimale Ressourcenallokation erfordert eine genaue Kenntnis dessen, wann wo welche Verschmutzung anfällt. Unsere KI schließt diese Informationslücke ohne nennenswerten Mehraufwand.“

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