„Verbandsarbeit für das Recycling ist Investition in die Zukunft“

Interview mit Marvin Ronchi, Prokurist der Collecta Europe GmbH, aktives Mitglied im bvse-Juniorenkreis und ständiger Gast bei den Vorstandssitzungen des bvse-Fachverband Kunststoffrecycling

In der bvse-Interview-Reihe kommen die Nachwuchsführungskräfte der Mitgliedsunternehmen zu Wort. Sie sprechen über ihre Motivation, sich im Juniorenkreis zu engagieren, brennende Zukunftsthemen und ihre ganz persönliche Ansicht dazu, warum Verbandsarbeit für mittelständische Recyclingunternehmen eine wichtige Rolle spielt.

Marvin Ronchi leitet bei der in Wiesbaden ansässigen Collecta Gruppe die Altkunststoff-Sparte. Im Oktober 2022 wurde der 26-jährige zum Prokuristen der Collecta Europe GmbH ernannt. Die Collecta Gruppe ist international im An- und Verkauf von Altpapier und Altkunststoffen tätig und mit den jeweiligen Unternehmen als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert.

Marvin, vielen Dank für Deine Interviewbereitschaft. Zunächst interessieren uns einmal ein paar Informationen zu Dir: Wie bist Du zur Recyclingbranche gekommen und was macht Dir an Deinem Job am meisten Spaß? …und was nervt?
Die Recyclingbranche ist ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsbewegung und trägt zur Reduzierung von Abfall und Umweltverschmutzung bei. Ich finde die Idee des Recyclings und die Auswirkungen auf die Umwelt sehr faszinierend. Was mir am meisten Spaß macht, ist zu sehen, wie durch Recycling Materialien wiederverwendet und Ressourcen eingespart werden können. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man durch seine Arbeit einen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Was mich manchmal nervt, ist, dass Recycling oft immer noch nicht so weit verbreitet ist, wie es sein sollte. Es gibt immer noch viel zu viel Abfall, der nicht recycelt wird, und manchmal kann es schwierig sein, Menschen davon zu überzeugen, ihre Gewohnheiten zu ändern und Abfälle ordnungsgemäß zu entsorgen.

„Handel ist Wandel“ ist ein gefälliges Sprichwort. Es wird gerne benutzt, wenn es darum geht, die andauernd notwendige Veränderungsbereitschaft in Handelsunternehmen prägnant zu definieren. Würdest Du sagen, dass dies ganz besonders auch im Handel mit Sekundärrohstoffen zutrifft?
Ja, ich denke, dass das Sprichwort „Handel ist Wandel“ auch für den Handel mit Sekundärrohstoffen zutrifft. Wie bei jeder Branche und jedem Markt gibt es auch im Recyclinggeschäft ständige Veränderungen, sei es durch technologische Entwicklungen, politische Rahmenbedingungen oder sich ändernde Verbrauchergewohnheiten. Es ist wichtig für Unternehmen, die im Handel mit Sekundärrohstoffen tätig sind, flexibel zu bleiben und sich an neue Entwicklungen anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Branche muss in der Lage sein, auf Veränderungen schnell zu reagieren und sich auf neue Bedingungen einzustellen, um erfolgreich zu sein. Insgesamt denke ich, dass das Sprichwort „Handel ist Wandel“ für jede Branche gilt, die im sich ständig wandelnden Geschäftsumfeld tätig ist, und insbesondere für den Handel mit Sekundärrohstoffen, wo Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein eine große Rolle spielen.

Du bist im bvse-Juniorenkreis aktiv und nimmst als Beisitzer regelmäßig an den Vorstandssitzungen des bvse-Fachverbands Kunststoffrecycling teil. So ein Engagement bindet durchaus wertvolle Zeit im Hinblick auf das operative Geschäft. Was motiviert Dich zur Mitarbeit in den Verbandsgremien?
Die Mitarbeit in Verbandsgremien bindet in der Tat wertvolle Zeit, jedoch denke ich, dass die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Organisationen in der Branche ein wichtiger Aspekt für den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit der Recyclingbranche ist. Durch den stetigen Austausch können aktuelle politische Entwicklungen und neue Anforderungen an das Recycling zeitnah erkannt und umgesetzt werden. Dies ist besonders wichtig, um die Nachhaltigkeit der Recyclingbranche zu gewährleisten und den Anforderungen einer sich ständig verändernden Welt gerechnet zu werden. Das dort erlangte Wissen sowie die geknüpften Kontakte helfen mir in meinem Job, meine Kompetenzen und Fähigkeiten zu erweitern und auf dem neusten Stand zu halten.
Auch wenn Verbandsarbeit zeitaufwendig ist, sehe ich es dennoch als eine Investition in die Zukunft.

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