EU-Verpackungsverordnung gefährdet eigene ökologische Ziele

Der Verband „Die Papierindustrie“ warnt davor, dass die Pläne der EU für eine Verpackungsverordnung die angestrebten ökologischen Ziele gefährden würden.
Foto: Daniel Albany; pixabay.com

Die Papierindustrie und die Verpackungshersteller unterstützten die Absicht der Europäischen Kommission, die Umweltauswirkungen von Verpackungen und Verpackungsabfällen zu minimieren. „Mehrwegverpackungen einen pauschalen Vorrang einzuräumen, konterkariert jedoch den Gedanken der Kreislaufwirtschaft“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Alexander von Reibnitz. „Ökologisch vorteilhafte Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton würden aus dem Markt gedrängt und durch fossile Verpackungen ersetzt. Um das Ziel der Verordnung zu erreichen, müssen beide gleichwertig behandelt werden.“

Der ökologische Vorrang von Mehrwegverpackungen ist nach Auffassung der Papierindustrie nicht belegt. Im Unterschied zu Papier- und Kartonverpackungen, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, verbraucht die Herstellung von Mehrwegverpackungen fossile Ressourcen. Mehrwegverpackungen führen unweigerlich zu einem hohen logistischen Mehraufwand. Vermeidbare Leerfahrten nehmen zu, verursachen zusätzliche CO₂-Emissionen, binden knappe Logistikkapazitäten und belasten unnötig bereits strapazierte Verkehrsnetze.

Eine Umsetzung der geplanten Mehrwegziele würde dazu führen, dass ein erheblicher Teil der recycelbaren Papier- und Kartonverpackungen durch Kunststoffverpackungen ersetzt würden. Das würde im Widerspruch zum Aktionsplan der EU zur Kreislaufwirtschaft stehen, wonach bis 2030 alle Verpackungen recycelbar oder wiederverwertbar sein müssen, also eine Gleichwertigkeit von Kreislauf und Mehrweg besteht.

1 KOMMENTAR

  1. Nun, wie bei jedem Gesuichtspunkt, muss der Resourcenverbrauch in jedem Eizelfall abgewogen werden-einmal Mehrweg mit Restellungsbelastung Mehrgewicht beim Hinweg-Rücktransport, Aufbereitung (z.B. Reinigung) zu anderen Einweg mit anderer Herstellungebelstung, geringes Gewicht beim Hintransport, nahezu kein Rücktransport und Recyclingaufwand.
    Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Nachfüllpackungen!
    Die oft aufwändigen Einwegbehältnisse (vor allen bei Reinigungsmitteln und Kosmetik) mehrfach beim Verbraucher zu verwenden, in dem man die aus Folienbeuteln wiederbefüllt!

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