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Umfrage: Klima-Enthusiasmus nimmt ab

Die Forderung nach zusätzlichen staatlichen Mitteln für die Bekämpfung des Klimawandels findet weniger Rückhalt in der Bevölkerung.
Foto: Gerd Altmann; pixabay.com
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Zudem ist nur eine Minderheit bereit oder in der Lage, dem Staat zusätzliche eigene Mittel hierfür zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig sinkt der Anteil derer, die wegen der Klimaerwärmung mit dramatischen Folgen für die Umwelt rechnen, wenn politisch keine deutliche Weichenstellung erfolgt. Dies belegen die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Dr. Doeblin im Oktober bei rund 1500 Befragten im Alter von 16 bis 65 Jahren.

Ein gutes Drittel der Befragten (35 %) ist der Ansicht, „der Staat sollte in den nächsten Jahren mehr Geld in die Bekämpfung des Klimawandels stecken“. Vor einem Jahr bekannten sich hierzu noch fast die Hälfte (47 %). Es sind – in 2022 wie in 2021 – vor allem die Befragten in den beruflichen Aufbaujahren von 25 bis 44 Jahren, die Zurückhaltung gegenüber erhöhten staatlichen Ausgaben zeigen. Sie werden von der progressiven Einkommensteuer besonders getroffen.

Unverändert schwach ausgeprägt ist zudem die Bereitschaft der Bürger, dem Staat zusätzliche eigene Mittel für den Kampf gegen den Klimawandel bereit zu stellen. In 2022 wie im Vorjahr ist nur jeder Vierte bereit, zusätzlich mindestens 5 % seines Nettoeinkommens dafür aufzubringen. Rund zwei Drittel erklären sich dagegen 2022 wie 2021 für nicht in der Lage oder nicht willens, eine Schmälerung ihres Einkommens zugunsten der staatlichen Klimapolitik hinzunehmen. Den niedrigen Einkommen fehlt häufig das Geld („Ich komme jetzt schon nur gerade so über die Runden“) während die höchste Einkommensgruppe eher der Ansicht ist, dem Staat bereits ausreichend hohe Steuern abzuliefern („Der Staat hat dafür genug Geld“).

In den Gesamteindruck rückläufiger Finanzierungsbereitschaft der Bevölkerung für Zwecke des Klimaschutzes passt auch der sinkende Anteil derer, die ohne politische deutliche Weichenstellung mit dramatischen Folgen für die Umwelt rechnen. 39 % teilen diese Sorge in 2022 – 4 % weniger als im Oktober 2021. Studienleiter Prof. Jürgen Doeblin: „Angesichts von Inflation, Rezessionsängsten sowie den Folgen des Ukraine-Kriegs sinkt die Bereitschaft in der Bevölkerung zu zusätzlichen Opfern für den Kampf gegen den Klimawandel. Wer hierfür dennoch ein höheres staatliches Engagement fordert, hat eigentlich nur die Wahl zwischen Subventionsabbau an anderer Stelle oder Kreditfinanzierung. Beides erscheint illusorisch angesichts der Größenordnung der gewünschten Umweltausgaben.“

Quelle: Dr. Doeblin Gesellschaft für Wirtschaftsforschung

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