Bauschuttrecycling im Rheinischen Revier

Die Wiederverwendung von Bauschutt soll zum Strukturwandel im Rheinischen Revier beitragen. Dafür verfolgen das Projekt Rebau und verschiedene regionale Akteure die Umsetzung einer Rohstoffbörse.
Die Teilnehmer*innen des Runden Tisches am 24.08.2020 am Kraftwerk Frimmersdorf (Quelle: Zukunftsagentur Rheinisches Revier)

Durch das Projekt Rebau sollen Ressourcen und Klima geschont und Arbeit- und Ausbildungsplätze geschaffen werden. Eine Transformation der Bauwirtschaft im Sinne einer weitreichenden Kreislaufwirtschaft gewinnt insofern auch im Rheinischen Revier an Bedeutung, meldet die Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Denn dort spielten neben der hohen Bauaktivität auch der großmaßstäbliche Um- und Rückbauprojekten stillgelegter Kraftwerke eine wichtige Rolle. Um eine zirkuläre Wertschöpfung im Bausektor des Rheinischen Reviers zu etablieren, sei eine Rohstoffbörse in Form eines Recycling- und Forschungszentrums für eine gleich- oder höherwertige Rückgewinnung diverser Baustoffabfälle nötig. Damit könne ein erheblicher Beitrag zu einer klima- und ressourcengerechten Bauwirtschaft geleistet werden, welche für das Rheinische Revier als Alleinstellungsmerkmal und Vorbild dienen kann.

Nachdem sich vor einigen Monaten parteiübergreifend politische und wirtschaftliche Akteure zu einer „Regionalen Initiative für einen nachhaltigen Strukturwandel im Rheinischen Revier“ zusammengefunden haben, fand am 24. August ein Runder Tisch statt, um lokale und regionale Unternehmen, Forschungsinstitutionen und weitere wichtige Vertreter*innen in den Prozess einzubinden. Zuvor hatte sich bereits der Kreistag Rhein-Kreis Neuss im Dezember 2021 einstimmig für die Realisierung eines Recycling-Zentrums am Standort Frimmersdorf ausgesprochen.

In diesem Zusammenhang wurde vorab eine Absichtserklärung in Kooperation mit der „Regionalen Initiative für einen nachhaltigen Strukturwandel im Rheinischen Revier“, bestehend aus kommunalen Politiker*innen aus dem Rhein-Kreis Neuss, RWE Power, Wimmer-Consulting und Bürgermeistern von Anrainerkommunen (Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen) verfasst. Die Initiatoren des Runden Tisches, Magdalena Zabek (Zukunftsagentur Rheinisches Revier, Projektleiterin Rebau) und Hans Christian Markert (Kreistagsabgeordneter Rhein-Kreis Neuss und Gründer der Initiative), engagieren sich unter anderem für die Verwendung von Bauabfällen aus zukünftig rückgebauten Kraftwerken für die Produktion von hochwertigen Baustoffen. Zudem werden in der Absichtserklärung weitere Punkte aufgeführt, die bei der Neu- Ausrichtung zu einer kreislaufgerechten Bauwirtschaft hohe Relevanz haben. Die Absichtserklärung soll am 05. Oktober auf der Messe Expo Real in München veröffentlicht werden.

Der Bürgermeister der Gemeinde Rommerskirchen Dr. Martin Mertens unterstützt die Idee: „Unser aller Ziel muss es sein, den Strukturwandel so zu gestalten, dass die wirtschaftliche Bedeutung des Rheinischen Reviers auf demselben hohen Niveau bleibt, wie es zur Zeit der Braunkohle war und auch aktuell noch ist. Bereits beim Rückbau der Kraftwerksinfrastruktur und zukünftig wird auch die Bauwirtschaft eine große Rolle spielen. Nicht nur während des Strukturwandels müssen wir daher auf eine möglichst
effiziente Nutzung und Wiederverwertbarkeit der Ressourcen setzen und damit weitere Wertschöpfungen generieren. Dieses Projekt bietet eine wunderbare Chance dazu.“

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.