Stadler entwickelt LVP-Sortieranlage für PreZero

Das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen PreZero will den Verbrauch natürlicher Ressourcen reduzieren.
Bild: Stadler

Die Zielsetzung: 100 % wiederverwendbares Material. Im Rahmen dieser Strategie beauftragte PreZero Stadler mit der Entwicklung und Montage einer hochmodernen Anlage für Leichtverpackungen für seinen Sortierbetrieb in Eitting.

Bei der neuen Anlage handelt es um die modernste Anlage für Leichtverpackungen in Europa. Sie kann Verpackungsfraktionen nach Farbe sortieren – und, was ganz besonders wichtig ist – sogar schwarze Kunststoffe ausschleusen. Das Ergebnis ist ein extrem hochwertiger Output, der zu neuen Produkten recycelt werden kann. Mit einem Jahresdurchsatz von ungefähr 120.000 Tonnen ist sie zugleich auch Europas größte Anlage für Leichtverpackungen.

Die Sortieranlage verarbeitet Leichtverpackungsmaterial wie Stanniolfolie, eisenhaltigen und nicht-eisenhaltigen Schrott, Aluminium, Verbundstoffe mit Aluminiumanteil, PP, PS, EPS, PET-Flaschen, PVC und Kunststoffverpackungen, TetraPak-Kartons, Papier und Pappe. Der Prozess beinhaltet unter anderem die fortschrittliche Aufbereitung von Feinfraktionen sowie die automatische Sortierung nach Folienfarbe, und erzeugt 18 verschiedenen Output-Fraktionen, die nach Ausgangsmaterial und Farbe sortiert sind.

Für diese Konstruktion war genau das innovative Denken erforderlich, das die Stadler Entwicklungsteams auszeichnet: „Dies war das bisher größte Projekt für uns. Wir installierten 272 Förderbänder, die die Halle auf fünf Ebenen füllen und von einer Konstruktion aus über 1.000 Tonnen Stahl getragen werden“, erklärt Wolfgang Köser, Co-Projektleiter. „Um ein Sortierergebnis mit einer so hohen Qualität wie der von PreZero gewünschten zu erreichen, setzten wir bei unserer Planung auf hochmoderne Technologie“, fügt Benny Kalmbach, Co-Projektleiter hinzu. „Die innovative Anlage umfasst unter anderem 38 NIR-Sortierer, unsere Ballistikseparatoren und eine robotergestützte sekundäre Sortierung.“

Stadlers Entwicklungsteam entwarf eine Anlage, die nicht nur die geforderte hohe Output-Qualität und Kapazität bot, sondern auch bedienerfreundlich war. „Das Konzept der durchgängigen Ebenen erleichtert den Betrieb des Systems. Außerdem sind die Maschinen zur Wartung und Reinigung überall gut zugänglich“, sagt Köser.

Das vollautomatische Bunker-Management der Anlage ist ein weiterer innovativer Prozess: „So ist es beispielsweise nicht erforderlich, dass ständig ein Mitarbeiter an der Presse steht. Das gewünschte Ballengewicht – und dementsprechend auch die Länge der Ballen – kann dank der Wägezellen unter den Bunkern auf die Kundenspezifikationen angepasst werden. Das bietet den Vorteil, dass die Lkw optimal beladen und somit Transportkapazitäten optimal genutzt werden können“, erklärt Kalmbach.

Das Projekt konnte innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen werden, was Köser folgendermaßen beschreibt: „Wir hatten einen sehr engen Zeitplan, nur 12 Monate ab Vertragsunterzeichnung bis zur Inbetriebnahme mit Material. Doch die gute und enge Zusammenarbeit zwischen Stadler, den Teams von PreZero und den anderen an diesem Projekt beteiligten Unternehmen war von Erfolg gekrönt. Schnelle Entscheidungen und zielorientiertes Handeln ermöglichten rasches Vorankommen in jeder Phase.“
Stefan Kaiser, Head of Engineering Sorting Systems International bei PreZero Recycling Deutschland, ist sehr zufrieden mit dem gesamten Ablauf und „der offenen Kommunikation, dem geradlinigen Denken, der fokussierten und zeitsparenden Zusammenarbeit, der pünktlichen Lieferung. Mir persönlich gefiel es, dass das Stadler Team dem Kunden zuhört, proaktiv neue Ideen entwickelt und partnerschaftlich agiert.“

Die Inbetriebnahme der Maschine erfolgte plangemäß Anfang Januar 2022 und „die Anlaufphase verläuft perfekt“, so Kaiser.

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