Kraftwerk EEW Schwedt setzt auf Lindner Polaris

Das zur EEW Energy from Waste-Gruppe gehörende Kraftwerk Schwedt die ansässige Papierindustrie mit Strom und Prozessdampf.
Das zur EEW Energy from Waste-Gruppe gehörende Kraftwerk Schwedt gewinnt Energie aus der Ressource Abfall. Bild: EEW Energy from Waste GmbH

Verwertet werden Abfälle aus dem Papierwerk sowie dem Gewerbe und der Industrie. Bei der Aufbereitung des Abfalls für den Wirbelschichtkessel vertraut man auf Qualität von Lindner.

Seit 2010 ist man bei der Kraftwerk Schwedt GmbH & Co. KG auf die thermische Verwertung von Abfall spezialisiert. Aus eigens aufbereiteten Haus-, Gewerbe- und Industrieabfällen werden Ersatzbrennstoffe mit hohen Heizwerten erzeugt. Versorgt wird mit dem im Kraftwerk gewonnenen Strom, Heiz- und Prozessdampf die drittgrößte Papierfabrik Deutschlands, deren Abfälle in die thermische Verwertung miteinfließen. Genau betrachtet werden im Kraftwerk Schwedt jährlich 175.000 Megawattstunden Strom und 602.000 Megawattstunden Prozessdampf erzeugt.

Um den hohen Heizwertanforderungen und Durchsätzen gerecht zu werden, braucht es kraftvolle und energieeffiziente Recyclingmaschinen. Daher hat man sich beim Kraftwerk Schwedt im Frühjahr 2020 dazu entschlossen, einen stationären Schredder mit Synchrontechnik und Getriebe durch die Polaris 2200 mit Asynchrontechnik, Riemen-Vorgelege und Schwungmassespeicher von Lindner zu ersetzen. Die Polaris zeigte vor allem auf Grund des Antriebskonzepts eine bessere Leistungsfähigkeit und technische Anlagenverfügbarkeit, weshalb im Jahr 2021 zwei weitere Zerkleinerer durch die Lindner Polaris 2200 ersetzt wurden.

Einem unabhängigen Bericht der Montanuniversität Leoben (2017) zufolge, zeichnet sich ein Schredder-Antriebssystem mit Riemen-Asynchronmotor im Vergleich zu einem System mit Getriebe-Synchronmotor durch höchste Wirtschaftlichkeit aus, wobei je nach Inputmaterial bis zu doppelt so viel Durchsatz je Maschine produziert werden kann. Das Antriebssystem mit Riemen-Asynchronmotor bewirkt eine optimale Auslastung des Schredders, was sich in niedrigen Gestehungskosten (€/t) niederschlägt.

Drei Lindner Polaris 2200 bereiten den Abfall gezielt auf die thermische Verwertung im Kraftwerk vor.
Bild: Lindner Recyclingtech

Beim Kraftwerk Schwedt übernehmen seit 2021 insgesamt drei Polaris 2200 Zerkleinerer in einem Dreischichtbetrieb an 5,5 Tagen die zuverlässige und leistungsstarke Zerkleinerung von je 33 Tonnen Abfall pro Stunde. Das entspricht wöchentlich 600 – 700 Tonnen je Maschine. „Wir haben uns auf Empfehlung eines anderen Lindner-Kunden für die Zerkleinerungstechnologie von Lindner entschieden und wurden nicht enttäuscht. Die Polaris 2200 verfügt über ein effizientes Schnittsystem und hat nach einem Jahr im Vollbetrieb eine um 30 % höhere Produktivität erzielt als die Maschinen mit Synchrontechnik zuvor“, so Steffen Künkel, Produktionsleiter der Nachbereitung im Kraftwerk Schwedt.

Neben der besonderen Effizienzleistung zeichnet sich die Polaris 2200 durch die gute Zugänglichkeit zum Rotor der Maschine aus. Wartungsarbeiten können schnell umgesetzt werden und auch der einfache Zugang zum Sieb ist so gewährleistet. Regelmäßige Wartungsarbeiten sind wichtige Qualitätskriterien und wirken sich auf die gleichmäßige Korngröße und den kontinuierlich hohen Durchsatz aus. Im Fall vom Kraftwerk Schwedt werden die Wartungsarbeiten so geplant, dass diese jeweils nur an einer der drei Aufbereitungslinien durchgeführt werden. Während der Wartung eines Schredders wird die Zerkleinerungsleistung auf die beiden anderen Linien aufgeteilt – der zusätzliche Inputstrom kann auf den beiden im Einsatz verbleibenden Polaris 2200 ohne Probleme mitverarbeitet werden. Das Vorgelege-Antriebssystem nutzt das Energiespeichervermögen von Schwungmasse wodurch einerseits der azyklische Kraftbedarf vom Elektromotor deutlich gedämpft wird und andererseits bei Spitzen zusätzlich benötigte Leistungsreserven verfügbar sind.

Grundsätzlich ist der Einsatzbereich der Polaris sehr umfangreich. Das beim Kraftwerk Schwedt angelieferte Material ist zwar überwiegend um FE-Teile befreit, Fehlwürfe können trotzdem im Inputmaterial enthalten sein. Der robuste Leistenrotor ist jedoch unempfindlich gegenüber Fremdmaterialien, was sich wiederum positiv auf die Durchsätze auswirkt. In Punkto Outputmaterial können mit der Polaris einstufig dreidimensionale Korngrößen von 40 bis 120 mm erreicht werden. Im Fall vom Kraftwerk Schwedt wird für den Wirbelstromofen eine Körnung von 80 mm produziert. Dieselbe Körnung wird auch bei der Aufbereitung von Gewerbe-, Industrie und Altholzabfällen für die Kalzinator-Befeuerung in Zementwerken verwendet. Gerade auch dort kommt die Polaris Serie von Lindner sehr oft zum Einsatz.

„Die Zusammenarbeit mit Lindner hat sehr gut funktioniert, vor allem auch mit der Projektabteilung, da bei den Ausführungen und der Dokumentation Kraftwerkstandard erforderlich ist. Auch die Demontage der Altmaschinen, die Montage der Lindner Schredder und die Inbetriebnahme waren einwandfrei“, so Künkel zufrieden.

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