Neues Verfahren zum Einsatz von hochwertigem Schrott im Hochofen

Das Projekt von Thyssenkrupp Steel und TSR soll die Recyclingkreisläufe von Eisen und Stahl stärken und gleichzeitig die CO2-Emissionen der Hochöfen am Duisburger Standort von Thyssenkrupp Steel senken.
Produktprobe des hochwertigen Recyclingrohstoffs für den Einsatz im Hochofen. Bild: TSR

Das Projekt von Thyssenkrupp Steel und TSR soll die Recyclingkreisläufe von Eisen und Stahl stärken und gleichzeitig die CO2-Emissionen der Hochöfen am Duisburger Standort von Thyssenkrupp Steel senken.

Die Entwicklung der Aufbereitungsanlage und die stetige Optimierung des Produktes sollen im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes erfolgen.

Bereits heute wird zur Kühlung im Produktionsprozess Stahlschrott eingesetzt. Dadurch finden die enthaltenen Rohstoffe ihren Weg zurück in die Wertschöpfungskette. Allerdings ist der Schrottanteil bei der Produktion von qualitativ hochwertigem Primärstahl aktuell noch begrenzt – insbesondere aufgrund seiner extrem heterogenen Beschaffenheit. Das neue Verfahren soll es aber nun ermöglichen, die Recyclingquote bei der Stahlproduktion zu steigern.

Das Verfahren der TSR soll aus üblichen Vormaterialen ein Produkt herstellen, dessen Zusammensetzung und Eigenschaften genau bestimmt werden kann. Die Herausforderung bestehe darin, dass unter anderem durch eine gezielte Trennung unerwünschte Begleitstoffe vom Eisen entfernt werden, damit sich das Produkt dann als zertifizierter Rohstoff für den Hochofenprozess eignet und nachhaltig eingesetzt werden kann.

Um Roheisen und im späteren Verlauf Stahl herzustellen, ist es erforderlich, dass dem Eisenerz bei hoher Temperatur der Sauerstoff entzogen wird. Als sogenanntes Reduktionsmittel wird hierfür Koks und Einblaskohle eingesetzt. Durch den Einsatz des Recyclingprodukts mit einem sehr hohen Eisenanteil lassesich im Hochofen der Bedarf an diesen Reduktionsmitteln senken. Dies führezu einer Senkung der CO2-Emissionen. Der Einsatz einer Tonne des Recyclingprodukts könnte so etwa eine Tonne CO2 einsparen.

TSR und Thyssenkrupp Steel wollen durch Versuche mit dem neuen Recyclingprodukt Erkenntnisse über seinen Einsatz im Hochofen gewinnen – und inwiefern sich dadurch die Recyclingquote in der Stahlproduktion deutlich erhöhen lässt. Darauf aufbauend soll das Produkt weiterentwickelt und optimiert werden, um eine möglichst ideale Beschaffenheit für den Einsatz in den Hochöfen von Thyssenkrupp Steel zu erreichen. Die Hochöfen von thyssenkrupp Steel würden die Möglichkeit bieten, diese Weiterentwicklung des Produkts für die Stahlherstellung zu begleiten. Für diese Maßnahmen soll dann eine Produktionsanlage in industriellem Maßstab errichtet werden, um die Hochöfen von Thyssenkrupp Steel in Duisburg mit entsprechenden Mengen zu versorgen.

Nach erfolgreicher Probephase ist geplant, eine langfristige Belieferung des Duisburger Stahlwerks von Thyssenkrupp Steel vom Standort der TSR zu vereinbaren und sicherzustellen. Die Produktionsanlage soll nach jetzigem Stand voraussichtlich im Herbst 2022 in den Betrieb gehen.

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