Heinz Bergmann OHG wird 50

In diesem besonderen Jahr, in dem alles anders ist als geplant, erwartet und erhofft, begeht die Heinz Bergmann OHG ihr 50-jähriges Jubiläum.
Die neue Bergmann Abfall-Press-Box 1620 reduziert Entsorgungskosten um bis zu 75 %. Bild: Bergmann

Zu den aktuellen Neuerungen aus dem emsländischen Unternehmen zählen die Abfall-Press-Box APB 1620, die Mitte 2020 auf den Markt gebracht wurde, sowie die neue Nass-Müll-Presse Typ MPB 414.

Heinz Bergmann und Christian Janssen, die das in Lathen ansässige Familienunternehmen seit 2018 in zweiter Generation führen, blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück: „Wir würden lügen, wenn wir sagen, dass wir und das Jahr nicht anders vorgestellt hätten. Umso mehr sind wir stolz darauf, wie diszipliniert und umsichtig sich unsere 125 Kollegen in diesem Corona-Jahr verhalten haben und was sie geleistet haben. In so schwierigen Zeiten zwei neue Maschinentypen serienmäßig zu fertigen und in den Markt einzuführen, ist keine leichte Aufgabe. Und es steht sogar schon eine weitere Neuheit in den Startlöchern.“ Eine schöne Hommage an den Firmengründer und Erfinder Heinrich Bergmann sen., der das Unternehmen 38 Jahre lang, bis ins hohe Alter von 81 Jahren geführt hatte und nur zwei Jahre später, im Frühjahr 2020 gestorben war.

Durch den Überwurfkolben mit Selbstreinigungseffekt – eine Entwicklung von Bergmann – bleiben die Abfall- bzw. Müll-Press-Boxen zu jeder Zeit befüllbar und sauber. Bild: Bergmann

Seit vier Jahrzehnten gibt es sie schon: die Abfall-Press-Boxen von Bergmann. Ihr Job ist es, in Supermärkten, Druckereien oder anderen Gewerbe- uns Industriebetrieben trockene Abfälle und Wertstoffe wie z. B. Kartonage bestmöglich zu verdichten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Entsorgungsfahrten werden um bis zu 75 Prozent reduziert. Damit geht eine drastische Senkung der Entsorgungskosten einher und auch der Klimaschutz gewinnt.

Die Technologieführer aus Lathen legen bei ihren Entwicklungen jedoch nicht nur großen Wert auf Effizienz und Kostenreduzierung, sondern auch auf eine leichte, saubere und sichere Entleerung sowie auf die Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit der Maschinen. Genau in dem Bereich punkten die APB 1620 und MPB 414 mit interessanten Neuerungen. Beide Maschinentypen verfügen über eine spezielle Containerkonstruktion, sodass sie sich selbst bei sehr hohem Druck leicht entleeren lassen.

Auch auf Arbeitssicherheit und Servicefreundlichkeit wurde für beide Maschinentypen ein besonderer Schwerpunkt gelegt. So wurde das vom Unternehmensgründer Heinrich Bergmann entwickelte Prinzip des selbstreinigenden Presssystems, wodurch Reinigungsarbeiten unter dem Presskolben entfallen, weiter verbessert und die Servicearbeiten an den Maschinen wurden vereinfacht. Durch die serienmäßig herausziehbaren Aggregate sind sämtliche Arbeiten bequem zu erledigen.

Der stationäre Bergmann E-Roll-Packer geht 2021 als vollelektrische Lösung in die Vermarktung. Bild: Bergmann

Durch das neue Bergmann BE-Smart-Portal können Bediener oder Dienstleister über das Internet nach Belieben die Standorte der Maschinen feststellen, Vollmeldungen an die Entsorger senden und Betriebszustände abfragen oder sogar anpassen. Auch Bewegungen der Maschinen können auf dem Bildschirm – ob Desktop, Tablet oder Smartphone – nachverfolgt werden.

Diese Neuerungen wurden zum großen Teil auf Wunsch der Kunden hin umgesetzt, wie Heinz Bergmann erklärt: „Uns ist es sehr wichtig, dass wir stets im engen Dialog mit unseren Kunden stehen und bestmöglich auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen. So ist auch die „smarte Lösung“ für den Fernzugríff auf alle unsere Maschinen entstanden, übrigens auch eine komplette Eigenentwicklung.“

Ideen, Erfindungen und Patente ziehen sich wie ein roter Faden durch die 50-jährige Unternehmensgeschichte. „Unsere Maschinen, ob Abfall-Press-Boxen, Müll-Press-Boxen als hydraulische Pressen oder die Pack-Stationen und Roll-Packer mit dem Prinzip der Verdichtungswalze im offenen Behältnis, basieren ausnahmslos auf eigenen Erfindungen“, sagt Heinz Bergmann stolz. Dabei wird das Rad nicht ständig neu erfunden. Denn Bergmanns Erfindungen sind durchaus nachhaltig. So wie zum Beispiel die markante „Zacken-Walze“ des Roll-Packers, die sich bei der Abfallverdichtung in offenen Containern einfach bewährt hat und ihren Grundzügen seit fast vierzig Jahren nahezu unverändert ist. Entwicklung findet trotzdem statt.

Inzwischen ist z. B. der von Bergmann entwickelte erste selbstfahrende Roll-Packer auf dem europäischen Wertstoffhöfen mehr und mehr zu Hause. Diese motorbetriebe Maschinen fährt selbstständig und einfach per Joystick gesteuert an die offenen Container und verdichtet die Wertstoffe. Dadurch werden Entsorgungsfahrten um 70 % reduziert, was neben drastischer Kostensenkung einen großen Beitrag zur CO2-Reduzierung bedeutet. „Gerade bei diesen Techniken ist eine Markteinführung ein sehr langer und schwerer Weg“, erzählt Bergmann. „Aber er lohnt sich. Mit unseren Roll-Packern sind wir Technologieführer.“

2021 will sich Bergmann vor allem auf den vollelektrischen Antrieb des stationären Roll-Packers konzentrieren. „Der E-Antrieb arbeitet nicht nur sehr leise, sondern reduziert neben den CO2-Emissionen auch die Stromkosten um bis zu 50 Prozent“, heißt es aus der Entwicklungsabteilung von Bergmann.

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