Mehr Recycling im Krankenhaus

In deutschen Krankenhäusern und Kliniken werden jedes Jahr über 8.000 Tonnen Einweginstrumente weggeworfen. Mit der digitalen Lösung in Verbindung mit der Recycling-Software von Resourcify soll diese Menge jetzt deutlich sinken.
Foto: Rafael Zajczewski; pixabay.com

Resourcify startet mit Remondis und Johnson & Johnson ein Pilotprojekt für das Recycling von Einweginstrumenten. Erster Kunde ist das Asklepios Klinikum Hamburg Harburg. Das digitale Rücknahmesystem auf Basis der Recycling-Software von Resourcify soll dabei helfen, die jährliche Abfallmenge in Krankenhäusern und Kliniken deutlich zu reduzieren. Sie sind der fünftgrößte Abfallproduzent Deutschlands, jährlich entstehen laut Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie (IWKS) allein 8.000 Tonnen Abfall aus Einweginstrumenten aus dem OP. Diese enthalten vor allem wertvolle Metalle und seltene Erden, die recycelt werden können.

In dem Pilotprojekt werden recyclingfähige Ethicon Endocutter und Ethicon Circular Stapler – spezialisierte OP-Werkzeuge, die aus hygienischen Gründen nur einmal verwendet werden dürfen – nach dem Gebrauch in der Klinik separat sortiert und von Remondis abgeholt. Die Einweginstrumente bestehen zu 61 Prozent aus Metall. „Derzeit werden diese Produkte in den meisten Kliniken nach Gebrauch verbrannt“, erklärt Daniel Unger, Ambassador Corporate Sustainability bei Ethicon, einem Unternehmen von Johnson & Johnson. „Unser Ziel ist es, diese Abfälle zu mehr als 80 Prozent zu recyceln und in den Wertkreislauf zurückzuführen.“

Gesteuert wird der gesamte Prozess durch die Recycling-Software von Resourcify. Von der Bestellung der Behälter, über in Echtzeit abrufbare Recyclingdaten und CO2-Einsparungen bis hin zu Auswertungen begleitet sie die Umsetzung digital und stellt die Erfolge des Rücknahmesystems transparent dar. Die gebrauchten Instrumente werden von Remondis gesammelt. Deutschlands größter Dienstleister für Recycling, Service und Wasser sorgt für den sicheren Transport,die Sterilisation, sowie das Recycling der Geräte. „In Krankenhäusern gibt es ein riesiges Potenzial für Abfallvermeidung,“ sagt Gary Lewis, CEO von Resourcify. „Mit diesem Projekt haben wir einen Prozess geschaffen, bei dem alle Beteiligten profitieren. Denn wir ermöglichen das Recycling von bisher ungenutzten, wertvollen Abfallströmen, zudem kann dieses System zukünftig auch an anderen Standorten, für weitere Produkte und Abfallströme eingesetzt werden. Wir freuen uns darauf, dieses Konzept deutschlandweit einzuführen.“

Pro Krankenhausbett entstehen täglich über fünf Kilogramm Abfall, das bedeutet jährliche Kosten von etwa 800 Euro pro Bett. Auch in dem beteiligten Klinikum ist das zukunftsweisende Projekt daher willkommen: „Wir freuen uns, zusammen mit Resourcify, Remondis und Ethicon einen neuen, ökologisch schonenderen Umgang mit Ressourcen zu testen, der das Potenzial hat, die Zukunft der Krankenhäuser nachhaltiger zu gestalten“, sagt Dr. Stefan Meierling, Chefarzt im Asklepios Klinikum Hamburg Harburg.

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