Mannheim: Spatenstich für Phosphor-Recyclinganlage

Mit dem symbolischen 1. Spatenstich hat das Mannheimer Energieunternehmen MVV am Donnerstag den Startschuss für den Bau einer innovativen Phosphor-Recycling-Anlage auf der Friesenheimer Insel im Norden der Quadratestadt gegeben.

Bereits Ende 2021 soll das knapp 50 Millionen teure Projekt, bei dem in einem thermischen Verfahren das in Klärschlamm enthaltene Phosphor umweltfreundlich zurückgewonnen werden soll, in Betrieb gehen. Für den MVV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Georg Müller vereint die neue Anlage gleich mehrere Vorteile unter einem Dach: So sorgt sie sowohl für eine ökologische Entsorgung des in der Region anfallen- den kommunalen Klärschlamms und die Schonung der endlichen natürlich Phosphor-Vorkom- mens als auch für eine klimaneutrale Energieerzeugung und damit einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Grünen Wärmeversorgung: „Die Anlage ist ein wichtiger Baustein, mit dem wir die Friesenheimer Insel zur zentralen Drehscheibe der Wärmeversorgung in der Region weiterentwickeln.“

Nachdem das Unternehmen den Energiestandort bereits im Frühjahr erfolgreich an das Fern- wärmenetz angeschlossen habe, könnten von hier derzeit bereits 30 Prozent des gesamten Wär- mebedarfs gedeckt werden. Dr. Müller: „In den Sommermonaten reicht es sogar für die komplette Versorgung. So war der 15. September ein historischer Tag in der erfolgreichen Geschichte der Mannheimer Fernwärme, als sie zum allerersten Mal vollständig aus klimaneutraler Energie erzeugt wurde.“

Nach den Worten von MVV-Technikvorstand Dr. Hansjörg Roll soll die Klärschlammbehandlungsanlage direkt in das bestehende Heizkraftwerk integriert werden. In zwei knapp 30 Metern langen Drehrohrtrommeln durchlaufe der entwässerte Klärschlamm einen mit dem heißen Verbrennungsgas aus den Abfallkesseln beheizten thermischen Prozess. Das Ver- brennungsgas werde danach zur Nachverbrennung und Energierückgewinnung in die Abfallkessel zurückgeführt. Alle enthaltenen Schadstoffe würden in der Rauchgasreinigung abgeschieden. Die entstehende Asche enthalte rund 90 Prozent des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors und könne als Rohstoff anschließend in der Düngemittelproduktion genutzt werden.

In der Mannheimer Anlagen sollen nach den Angaben des MVV-Technikvorstands künftig bis zu 180.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr aus der Region verwertet werden.

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