Singapur: Verbrennungsasche als Ersatz für Sand und Kies

In Singapur soll zukünftig aufbereitete Hausmüllverbrennungsasche als Ersatz für Sand und Kies als sogenannter „NEWSand“ eingesetzt werden.

Das Umweltministerium NEA (National Environment Agency) hat Feldversuche beauftragt, an denen auch die Singapurer Tochtergesellschaft der REMEX Mineralstoff GmbH beteiligt ist.

Im Rahmen des Auftrags soll REMEX Minerals Singapore im kommenden Jahr zunächst rund 500 m³ gewaschene Asche für den Straßenunterbau der Tanah Merah Coast Road liefern. Weitere 20 m³ sollen der Herstellung von Betonwaren in Singapur dienen. Die Anforderungen an das Material seien extrem hoch, die einzuhaltenden Schadstoffgrenzwerte seien wesentlich strenger als deutsche oder europäische Anforderungen. Hintergrund seien die Tatsache, dass zwei Drittel der Fläche Singapurs als Wassereinzugsgebiet gelten und der Einsatz der aufbereiteten Asche überall möglich sein soll.

Die für die Feldversuche verwendete Asche stamme aus der REMEX-Anlage in Singapur, die 2015 eröffnet wurde. Auf dem nur 1,4 Hektar großen Grundstück im Singapurer Stadtteil Tuas werden aktuell pro Jahr rund 550.000 Tonnen Rostasche aufbereitet, die in den fünf Hausmüllverbrennungsanlagen Singapurs anfallen. Dabei werden die in den Aschen enthaltenen Eisenmetalle und die Nichteisenmetalle wie Aluminium und Kupfer bereits recycelt. Der verbleibende größte Massenstrom, die mineralische Fraktion, wird zurzeit noch deponiert.

Mit der nun gestarteten Initiative erhofft sich das Umweltministerium verstärkte Innovationen seitens der Unternehmen. REMEX will im Zusammenhang mit dem „NEWSand“-Projekt die Technologien seiner niederländischen Tochtergesellschaft HEROS Sluiskil einsetzen. Die Asche aus Singapur werde in den Niederlanden in der dort vorhandenen Anlage zusätzlich behandelt, um im Anschluss in den Feldversuchen in Singapur zum Einsatz zu kommen.

Nach den Vorstellungen des Umweltministeriums soll „NEWSand“ auf Basis von Hausmüllverbrennungsasche eine uneingeschränkte Verwertung als Baustoff ermöglichen. Dies würde das staatliche Ziel unterstützen, ab 2030 pro Jahr 30 % weniger Abfälle zu deponieren. Dadurch würde sich die Verfüllphase der einzigen Deponie Singapurs – Semakau Island – über das Jahr 2035 hinaus verlängern.

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