Digitalisierung erleichtert Kreislaufwirtschaft in der Baubranche

Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB neuer Partner von Madaster.
Q_pictures, pixelio.de
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Michel Bohren, Geschäftsführer der Schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung CRB, und Marloes Fischer, Präsidentin Madaster Schweiz, haben eine Partnervereinbarung unterzeichnet. Die erste Daten-Partnerschaft von Madaster in der Schweiz wurde anlässlich eines Informationsanlasses von Madaster vor Vertretern der Bau- und Immobilienbranche in den Räumen von Losinger Marazzi in Crissier bekannt gegeben. CRB gewährt Madaster die Nutzungsrechte für die Schweizer Klassifizierung der Baukostenpläne für Hoch- und Tiefbau (eBKP-H und eBKP-T). Damit wird auf der Online-Plattform die Darstellung möglich, welche Materialien und Produkte wo im Gebäude eingesetzt werden. So lassen sich ressourcenschonende Bauprozesse planen und realisieren. Michel Bohren erhält einen Sitz im Beirat von Madaster, der Schweizer Lösung für Kreislaufwirtschaft in der Bau- und Immobilienbranche.

Die elementbasierten Baukostenpläne eBKP für den Hoch- und Tiefbau der Schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung CRB dienen Planern, Unternehmern, Bauherren und Investoren als gemeinsame Grundlage für eine einheitliche Darstellung von Kosteninformationen. Mit ihnen können auch Anforderungen aus der BIM-Methode abgedeckt werden. Auf Basis dieser neutral standardisierten Beschreibung kann Madaster Baumaterialien in der gebauten Umgebung darstellen. Diese Transparenz in Bezug auf den Einsatzort von Produkten macht Gebäude zu einem dokumentierten Lagerplatz für Materialien. Damit verbessern sich die Wiederverwertungsmöglichkeiten von Baumaterialien. Wertstoff-Kreisläufe können so einfacher geschlossen werden, Abfälle reduziert und Deponieraum eingespart werden.

Michel Bohren, Geschäftsführer CRB, zum Potenzial von Madaster für die Schweizer Bau- und Immobilienbranche: „Das Baugewerbe steht vor einer der größten Herausforderungen der Geschichte und ist gut beraten, die digitale Transformation als Chance zu sehen. CRB treibt die Digitalisierung und Standardisierung der Baubranche voran. Daher unterstützen wir Madaster, weil die zukünftige Verwendung von Baumaterialien aus Gebäuden mit einem Materialpass bereits vor deren Rückbau definiert werden kann. So können wir eine kreislauffähige Baubranche gestalten.“

Marloes Fischer, Präsidentin von Madaster Schweiz, ergänzt: „Wir sind stolz darauf, CRB in unser Partnernetzwerk aufzunehmen. Als Dreh- und Angelpunkt im komplexen Konstruktionsprozess von Entwicklung, Engineering und Realisierung kann Madaster nun auf die schweizweit geltenden Baukostenpläne für Hoch- und Tiefbau zugreifen. Indem CRB die Verfügbarkeit dieser Daten ermöglicht, kann die Qualität, Anwendbarkeit und Akzeptanz von Materialpässen gesteigert werden.“

Um einen nachhaltigen Launch von Madaster in der Schweiz zu gewährleisten, ist die Beteiligung einer repräsentativen Auswahl von Unternehmen notwendig, die die Gesamtheit der Wertschöpfungskette der Bau- und Immobilienbranche abbilden. Interessierte Unternehmen können sich an der Entwicklung der Madaster-Plattform beteiligen und dem Verein beitreten, heißt es abschließend.

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