Metallmärkte in Erwartung der handelspolitischen Entspannung

Insbesondere der Kupfermarkt hat sich in dem Berichtszeitraum an den Fortschritten zur Beilegung des Handelskonfliktes zwischen China und den USA orientiert.
Rainer Sturm, pixelio.de
Rainer Sturm, pixelio.de

US-Präsident Trump hat die bisher für den 1. März gesetzte Frist für neue Strafzölle auf chinesische Waren bis auf weiteres verschoben. Beinahe unbemerkt gerieten vor allem die Schwestermetalle Blei und Zink vor dem Hintergrund stark rückläufiger Börsenbestände in den Fokus der Marktteilnehmer und verzeichneten Zugewinne.

Kupfer
Das Angebot an Schrotten hat sich durch die steigenden Kupferpreise an der LME erhöht. Indes sind die guten, einsatzfähigen Schrotte überall in der Welt gefragt, entsprechend besteht eine spürbare Konkurrenzsituation, insbesondere mi chinesischen Nachfragern.

Die heimischen Kupferverarbeiter blieben im Beobachtungszeitraum eher zurückhaltend und beschränkten ihre Eindeckungen auf zeitnahe Liefertermine.
Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) wurde auf dem deutschen Markt zwischen 5.310 und 5.490 Euro gehandelt. Die gehäckselten Kupferdrahtschrotte lagen in der ersten Qualität (Kasus) bei 5.430 bis 5.550 Euro, die zweite Qualität (Katze) wurde um 5.100 bis 5.290 Euro gehandelt. Die nicht legierten Kupferdrahtschrotte erzielten 5.230 bis 5.410 Euro für die erste Qualität (Kader) und 4.990 bis 5.170 Euro für die zweite Qualität (Kanal). Schwerkupferschrott (Keule) erzielte 4.900 bis 4.970 Euro.

Nickel
Das Metall stand zuletzt verstärkt im Fokus. Zum einen haben sich die Preise seit Jahresbeginn von dem Tiefstand mit der Dreimonatsnotierung von 10.525 US-Dollar/t wieder erholt und sich Anfang März in einem Korridor von 13.000 bis 13.600 US-Dollar/t stabilisiert. Dabei ist das Ausmaß dieser Preissteigerung mit knapp 30 Prozent nicht unbedeutend. Zuletzt notierte Dreimonatsnickel an der LME bei rund 13.650 US-Dollar je Tonne.

Manche Analysten gehen weiter und prognostizieren einen Nickelpreis für Ende 2019 im Bereich von rund 15.000 US-Dollar je Tonne. Die angebotsseitige Verknappung mit einer Reduktion der globalen Nickelvorräte um fast die Hälfte ist dabei Haupttreiber dieser Einschätzung.

Eine andere Lesart der künftigen Entwicklung sieht den derzeitigen Nickelpreis als überbewertet. Die Produzenten von Batterien stellen sich demnach zwar schon auf eine langfristig hohe Nickelnachfrage ein – untermalt durch die grundsätzliche Bemühung, Kobalt durcheben Nickel in den Batterien für die Elektroautos möglichst vollständig zu substituieren. Doch bis sich dies in der Nickelnachfrage bemerkbar macht, wird noch einige Zeit vergehen. Entsprechend bleibt erst einmal die Edelstahlproduktion der bestimmende Faktor.

Zink
Zink präsentierte sich ebenfalls verhältnismäßig fest. Das Metall notierte zum Ende der ersten Märzwoche bei 2.777 US-Dollar/t. Insgesamt bewegten sich die Dreimonatsnotierungen in einer eher engeren Brandbreite von 2.630 bis 2.750 US-Dollar. Die gegenwärtig stattfindenden Verhandlungen zwischen den Zinkminen und Zinkhütten über die Hüttenlöhne für das laufende Jahr scheinen zäh zu verlaufen. Es wird berichtet, dass beide Seiten in ihren Vorstellungen noch deutlich auseinander liegen. Demnach erwarten die Hütten, dass durch neue Minen und eine verbesserte Verfügbarkeit von Konzentraten, wieder höhere Hüttenlohne erzielbar sein werden.

Das Zinkgeschäft in Deutschland verlief in ruhigeren Bahnen, der Großteil der Abschlüsse beschränkte sich auf den unmittelbaren Bedarf. Altzinkschrott (Zebra) erlöste zuletzt 1.940 bis 2.000 Euro.

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