Metallrecycling: Einsparung von CO2-Emissionen

Laut einer aktuellen, im Auftrag der EU-Kommission erstellten Studie könnte ein umfassendes Metallrecycling wesentlich mehr Treibhausgasemissionen einsparen als die Ökologisierung der Produktionsprozesse oder die Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien.
Jürgen Nießen, pixelio.de

Sofern es jedoch nicht neue und bessere Bedingungen für das Metallrecycling geben werde, könnten wesentliche Verbesserungen bei der Senkung der Treibhausgasemissionen erst nach 2050 erreicht werden. Die Forscher fordern eindringlich eine eigene Agenda für die Kreislaufwirtschaft von Metallen. Diese Forderung macht sich die BDSV zu eigen. Sie wird Bestandteils eines Forschungsprojekts sein, dass der Verband beim Institut Fraunhofer IMWS in Auftrag gegeben hat.

Die von der EU geförderte Studie des Mineral Intelligence Capacity Analysis (MICA) Projektes hat eine Methode zur Bewertung der zukünftigen Umweltauswirkungen der Herstellung von sieben wesentlichen Metallen entwickelt: Eisen, Aluminium, Kupfer, Zink, Blei, Nickel und Mangan. Im Hinblick auf die Umweltauswirkungen wurden für den Zeitraum 2010 bis 2015 fünf Schlüsselfaktoren zugrunde gelegt: Die Änderungen der Nachfrage nach Metallen, der Anteil sekundärer (recycelter) Metalle, die Entwicklungen in der Erzqualität (minderwertige Erze benötigen mehr Energie zur Gewinnung), die Verbesserungen der Energieeffizienz in der Produktion sowie ein größerer Anteil erneuerbarer Energien am weltweiten Strommix.

Im Allgemeinen zeigen die Ergebnisse eine allmähliche Verbesserung der Treibhausgasemissionen pro Kilogramm produzierten Metalls über den Zeitraum von 40 Jahren und kommen zu dem Schluss, dass die Hinwendung zu einem System für erneuerbare Energien einen großen Einfluss haben würde. Diese Erkenntnis gelte insbesondere für Aluminium. Umgekehrt haben Änderungen im Strommix wenig Einfluss auf die Eisenerzeugung. Dies liegt daran, dass die Emissionen von Eisen aus der Verwendung von Koks (einem Kraftstoff auf Kohlebasis) in der Stahlproduktion und nicht aus breiteren Energiesystemen stammen. Eine signifikante Verringerung der künftigen Auswirkungen von Eisen ist nicht möglich, es sei denn, ein völlig neues kohlenstoffarmes Produktionssystem werde eingeführt oder der Anteil an sekundärem Eisen wird stark erhöht, so die Studie weiter.

Im Ergebnis empfehlen die Forscher, sehr bald Maßnahmen zu ergreifen, um den gesamten Materialkreislauf umzuwandeln – von Bergbau und Produktion über Produktdesign bis hin zu Recyclinginfrastruktur und -technologie. Sie drängen darauf, eine Politik zu fördern, die eine Kreislaufwirtschaft ermöglicht.

Die Ergebnisse der EU-Studie werden in das aktuelle Forschungsprojekt der BDSV einfließen, mit dem das Institut Fraunhofer IMWS und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beauftragt worden ist. Die Studie befasst sich mit den externen Kosten und fairem Wettbewerb in den Wertschöpfungsketten der Stahlherstellung. Im Mittelpunkt steht ebenfalls die ökologische Bedeutung des Stahlrecyclings mit dem besonderen Fokus auf die Senkung von Treibhausemissionen.

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