Unser Sand wird knapp

Jährlich werden 40 Milliarden Tonnen Sand abgebaut. Damit ist Sand und Kies das Material mit dem größten Abbauvolumen weltweit. Und das hauptsächlich für den Bausektor: Beton besteht zu zwei Dritteln aus Sand.

Die Nachfrage wächst, unsere Sandressourcen sind jedoch nicht unendlich. Wenn wir die Ressource weiterhin so immens nutzen, wird es bis 2100 keine Strände mehr geben. Und kurz danach auch kein Baumaterial mehr.

Der Bausektor – Hauptkonsument von Sand
Sandressourcen sind schwer zu quantifizieren. Was wir jedoch wissen: Nur Meeressand, der bei der Erosion von Gestein entsteht, ist für die Herstellung von Beton geeignet. Wüstensand ist zu rund, um mit Zement zusammen zu haften. Von den 120 Milliarden Tonnen Sand auf der Erde ist also nur ein winziger Bruchteil verwendbar. Das ist auch der Grund, warum Wüstenstaat Dubai gezwungen ist, Sand zu importieren, um ihre größenwahnsinnigen Projekte wie die Palm Islands oder den Burj Khalifa zu bauen.
In Deutschland werden 95% des abgebauten Sandes im Bauwesen verwendet. 200 Tonnen Sand werden für den Bau eines Hauses benötigt. 30.000 Tonnen für einen Kilometer Autobahn. Deutschland ist aus geologischen Gründen eigentlich reich an Sandvorkommen. Aber auch hierzulande sieht die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoff Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Sand und warnt vor einem Versorgungsengpass.

Intensiver Sandabbau hat seinen Preis
Die Folgen einer massiven Sandgewinnung aus dem Meeresboden sind vielfältig, wie zum Beispiel die Tatsache, dass Strände verschwinden. Wenn Meeressand abgebaut wird, wird die Lücke am Meeresboden mit Sand, der wiederum von den Küsten nachrückt, aufgefüllt. Das Meer ist ein geschlossenes System, sprich, es halt sich den Sand von irgendwoher zurück. Weltweit sind 75% bis 90% der Strände auf dem Rückzug.

Küstensand ist auch eine natürliche Barriere und dient als Schutz des Festlandes. Studien haben ergeben, dass der Sandabbau die Auswirkungen des Tsunami im Indischen Ozean 2004 in Sri Lanka verschärft haben. Die Sandentnahme gefährdet zudem auch Meerestierarten und schadet der Landwirtschaft, weil Böden durch Salzwasser unfruchtbar werden.

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