Gefährliche Wirkstoffe zuverlässig vernichten

Die JO-BA GmbH hat ein ganzheitliches Konzept zur Sammlung und Entsorgung von alten Medikamenten entwickelt und kooperiert dabei mit regionalen Ärzten und Apotheken.

Tabletten, flüssige Arzneimittel, medizinische Cremes und Salben: Noch immer landen viele Wirkstoffe aufgrund falscher Entsorgung durch den Verbraucher in der Umwelt – und können so zur Gefahr für Mensch und Natur werden. Immer wieder findet das Umweltbundesamt zum Beispiel Spuren der Stoffe in der Natur. Allein in Niedersachsen gelten rund 30 Prozent der Gewässer als belastet.

Deswegen hat die Jo-Ba GmbH den „Joba Medizinschrank“ entwickelt: Der Kleincontainer soll die Sammlung abgelaufener Medikamente vereinfachen, die ordnungsgemäße Vernichtung
der Wirkstoffe garantieren und so die Umwelt nachhaltig schützen. Gleichzeitig verstärkt das Bremer Unternehmen sein Engagement in diesem Bereich durch das neu eingeführte
eigene Rücknahmesystem 3CMediCare.

Das Prinzip ist einfach: Der robuste „Joba Medizinschrank“ kann von Apotheken, Ärzten und öffentlichen Abfallwirtschaftsbetrieben auf Mietbasis oder käuflich erworben werden, so das Unternehmen. Dank Rollen an der Unterseite lässt sich der platzsparende Behälter problemlos vor dem Eingang aufstellen; eine Wandhalterung macht es ansonsten möglich, ihn sicher an der Fassade zu montieren. Durch sein knallrotes oder weißes Design zeigt er schon von Weitem an, dass die jeweilige Einrichtung alte Arzneimittel zurücknimmt – das schafft Orientierung für Verbraucher, heißt es weiter. Diese könnten ihre alten Medikamente einfach in den Container werfen, ohne sich in der Apotheke anstellen zu müssen. Eine Schräge unter dem Einwurfschlitz verhindere das unbefugte Hineingreifen und ein spezielles Schloss macht ihn zusätzlich diebstahlsicher.

„Wir freuen uns, dass unser Medizinschrank bereits an einigen Orten in Bremen und Umgebung zu finden ist“, sagt Kai-Uwe Jobst, Geschäftsführer der JO-BA GmbH. „Die Resonanz ist bislang sehr positiv.“ Denn auch die Apotheken profitieren von der Aufstellung des Sammelcontainers: Potenzielle Kunden kommen gezielt zu ihnen, um ihre Medikamente loszuwerden und nutzen die Möglichkeit, sich vor Ort im Sortiment umzuschauen. „Eine Win-win-Situation“, betont Jobst. Seiner Meinung nach haben Medikamente nichts im Restmüll zu suchen. „Das ist vor allem mit Blick auf Kinder gefährlich, die sich die Arzneimittel aus dem Abfalleimer fischen können.“

Um die Entsorgung der Arznei für Käufer und Mieter des „Joba Medizinschrank“ so unkompliziert wie möglich zu gestalten, hat die JO-BA GmbH außerdem das Rücknahmesystem 3CMediCare ins Leben gerufen. Mit Erwerb/Miete des Containers erhalten sie vier 3CMediCare-Kartons, in denen sie die zurückgegebenen Medikamente sammeln können. Ist ein Karton voll,reicht eine einfache Mail an den kooperierenden Servicepartner aus, damit
dieser ihn abholt und dafür sorgt, dass die Arzneimittel zur ordnungsgemäßen Vernichtung an eine Müllverbrennungsanlage geliefert werden.

„Wir glauben, dass die innovative Kombination aus dem Medizinschrank und dem Rücknahmesystem die geordnete Entsorgung von alten Arzneimitteln vorantreiben wird“, ist Kai-Uwe Jobst überzeugt und verweist auf eine repräsentative Studie des Instituts für sozialökologische Forschung (ISOE): Laut der Erhebung werden in Deutschland lediglich 15 Prozent der abgelaufenen Medikamente korrekt entsorgt. Und zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie sich noch immer am sichersten fühlen, wenn sie ihre Arzneireste in der Apotheke ihres Vertrauens abgeben können – auch, wenn diese seit 2009 nicht mehr gesetzlich zur Rücknahme verpflichtet sind. „Mit unserem Engagement wollen wir zeigen, dass es nicht immer gesetzliche Grundlagen braucht, um Umwelt- und Verbraucherschutz zu betreiben.“

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