HWWI-Rohstoffpreisindex mit stärkstem Monatsplus seit Juni 2009

Nach dem Absinken auf einen Zwölfjahres-Tiefstand im Januar und einem leichten Anstieg im Februar, verbuchte der HWWI-Indikator der Rohstoffpreisentwicklungen im März ein kräftiges Plus. Der Gesamtindex in Dollar-Notierung stieg im Monatsvergleich um 14,6% (in Euro: +14,5%) und damit so stark wie seit Juni 2009 nicht mehr.

Begründet liegt dieser Anstieg in erster Linie in Preissteigerungen bei Energie- und Industrierohstoffen. Steigende Rohölpreise ließen den Index für Energierohstoffe um 19,2% steigen, während sich der Index für Industrierohstoffe um 4,3% erhöhte. Auch Nahrungs- und Genussmittel verbuchten Preissteigerungen. Der zugehörige Index stieg im März um 3,6%. Ungeachtet dieser neuerlichen Preissteigerungen und ersten Anzeichen einer einstweiligen Trendwende, notierte der HWWI-Rohstoffpreisindex im Quartalsdurchschnitt so niedrig wie seit dem ersten Quartal 2004 nicht mehr.

Nachdem die Notierungen für Rohöl noch im Januar auf den tiefsten Stand seit über einer Dekade gefallen waren, haben sich die Preise der wichtigen Rohölsorten enorm erhöht. Im März stieg der Preis für Brent, die internationale Referenzsorte, um 18,3% auf durchschnittlich 39,79 US-Dollar pro Barrel. Damit hat Brent-Öl, das im März erstmals seit Mitte Dezember zeitweilig wieder die Marke von 40 US-Dollar durchbrach, seit dem Tiefstand im Januar fast 50% an Preissteigerung erfahren. Das US-amerikanische Pendant, West Texas Intermediate, verteuerte sich im Monatsdurchschnitt für März um 23,9% auf 37,97 US-Dollar pro Barrel und der Preis für die Rohöl-Referenzsorte aus dem Nahen Osten stieg um 19,6 % auf 36,48 US-Dollar pro Fass. Diese jüngste Preisentwicklung scheint in Erfolgserwartungen des kürzlich beschlossenen „Einfrierens der Produktionsmenge“ begründet zu sein.

Diese Abmachung mehrerer Produzentenländer hat das Ziel, weitere Produktionsanstiege zu verhindern und damit dem herrschenden Ungleichgewicht zwischen Ölangebot und -nachfrage entgegenzuwirken. Allerdings bleibt weiterhin zweifelhaft, inwieweit diese Vereinbarung den akuten Angebotsüberhang substanziell beeinflussen kann, denn der Status quo mit massiver Überproduktion wird dadurch vorerst nicht verändert. Vielmehr scheint die Nachricht, dass überhaupt stabilisierende Maßnahmen ergriffen werden, Grund genug für steigende Preise zu sein.

Mit dem zweiten Monatsplus infolge sind auch Industrierohstoffe von den Preissteigerungen am Rohstoffmarkt betroffen. Insbesondere an den Metallmärkten stiegen die Preise im vergangenen Monat. Eisenerz verteuerte sich im März um insgesamt 20,3% und kostete damit im Monatsdurchschnitt 55,54 US-Dollar je Tonne. Noch im Dezember war der Eisenerzpreis auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2003 gefallen. Auch die Preise der NE-Metalle legten zu. Zinn verteuerte sich um 8,6%, der Kupferpreis stieg um 7,7% und Nickel notierte um 4,7% höher. Erhöhte Aktivität der Metallbranche in China kurz vor Beginn der Hauptsaison des Bausektors gab dabei Preisimpulse nach oben. Dennoch notieren die Preise für Industrierohstoffe trotz der neuerlichen Preissteigerungen weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

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