VDMA: Metallspäne sind Wirtschaftsgut

Ölanhaftungen an Metallspänen machen diese nicht zu gefährlichem Abfall, so die Auffassung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer.

„Die bei der Bearbeitung von Metallen und Werkstücken anfallenden Metallspäne sind, auch wenn ihnen gelegentlich Öle oder Kühlschmierstoffe anhaften, kein gefährlicher Abfall“, so Hartmut Bauer, Vorsitzender des Ausschusses Umweltpolitik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Eine Einstufung als gefährlicher Abfall, wie von einigen Behörden in Bayern und Baden-Württemberg gefordert, ist bei einem sachgerechten Umgang mit solchen Spänen nicht gerechtfertigt. Durch die in vielen Betrieben übliche Vorbehandlung werden die Späne quasi tropffrei an die Entsorger übergeben und können somit als wichtiger Rohstoff erneut in den Produktionsprozess eingespeist werden“.

Neben der sog. Trockenbearbeitung werden in vielen Zerspanungsprozessen unterschiedliche Arten und Mengen von Kühlschmiermitteln oder -stoffen (KSS) eingesetzt. In der Fertigungstechnik dienen sie beim Bearbeiten von Werkstücken auf einer Maschine der Wärmeabfuhr und der Verminderung der Reibung zwischen Werkstück und Werkzeug durch Schmierung. Weiterhin unterstützen sie bei einigen Zerspanungsprozessen die Entfernung der Späne durch Abspülen aus dem Arbeitsumfeld, ergeben eine bessere Maßhaltigkeit des Werkstückes und eine bessere Oberflächengüte.

Je nach Fertigungsprozess kommen somit die bei der Bearbeitung anfallenden Späne mit verschiedenen KSS in unterschiedlichen Mengen in Kontakt. Nach der Bearbeitung sind die Späne beim Abfallerzeuger allerdings so vorzubehandeln (z.B. durch Schleudern), dass weder bei der Lagerung/Bereitstellung zur Abholung auf dem Betriebsgelände noch beim Transport die KSS-Anhaftungen unkontrolliert abtropfen können.

Der zum Ende des letzten Jahres von einigen Branchenverbänden veröffentlichte Leitfaden für den umweltgerechten Umgang mit Metallspänen wird vom VDMA voll mitgetragen. „Die Initiative der Verbände kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt und führt hoffentlich zu einem Umdenken bei den bayerischen und baden-württembergischen Behörden“, so Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA-Ausschusses Umweltpolitik und Mitglied der Hauptgeschäftsführung des VDMA.

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