BVA: Umweltministerium schönt Altöl-Daten

Der Bundesverband Altöl (BVA) beschuldigt das Bundesumweltministerium (BMUB), die Daten zur stofflichen Verwertung von Altöl zu beschönigen.

Laut Statistik des BMUB wurden im Jahr 2012 380.000 Tonnen Altöl stofflich verwertet. Das sei nachweislich falsch und schönt die tatsächliche Situation in irreführender Weise, kritisiert der BVA in einer Pressemitteilung.

In diesen Zahlen für die stoffliche Verwertung seien mindestens 140.000 Tonnen Altöl enthalten, die zur Brennstoffherstellung eingesetzt wurden. Insgesamt seien sogar 207.000 Tonnen Altöl im Jahr 2012 außerhalb der stofflichen Verwertung verwendet worden. Für die Altölaufbereitung zu Basisöl konnten laut BVA lediglich 209.000 Tonnen genutzt werden. Das gelte analog für 2001 bis 2011.

Die vom BMUB veröffentlichten Daten sollen offensichtlich verdecken, dass der Aufbereitungsvorrang in Deutschland nur auf dem Papier steht, so der Vorwurf des BVA. Die BMUB- Statistik gehe darüber hinweg, dass von 447.000 Tonnen gesammelter Altöle nur 209.000 Tonnen ( 46 Prozent statt 85 Prozent) aufbereitet und somit stofflich
verwertet wurden.

Dem Vorrang der Aufbereitung fehle die entscheidende Lenkungswirkung. Der BVA habe das BMUB deswegen schriftlich aufgefordert, die Daten zu korrigieren und eine neue Politik zur Förderung des Altölrecyclings zu beginnen.

Der bvse äußert auf seiner Website die Ansicht, die Funktionalität des Altölverwertungsmarktes sei gegeben.

Auch sei die Behauptung, dass die bei den Raffinerien anfallenden Heizöl- und Dieselmengen (Gasöle) der Verbrennung zuzurechnen seien, da diese genau wie einige Altöle indirekt verbrannt würden, nicht richtig. Diese Betrachtung sei deswegen irreführend, da es sich hier um Koppelprodukte handelt, die zwangsläufig bei der Herstellung von Basis- oder Schmierölen anfallen.

Nach Meinung von Guido Schmidt, Vorsitzender des bvse-Ausschusses Altöl, ist eine solche Diskussion nicht zielführend und soll lediglich als Vehikel dienen, den fairen Wettbewerb einzuschränken und Mengenströme in die eine oder andere Richtung zu lenken. Der Wettbewerb sowie das Nebeneinander der stofflichen und energetischen Verwertung gewährleiste, den besten Einsatz für den jeweilig anfallenden Altölstrom zu finden. „Nur ein freier Markt schafft Anreize, die Sammelqualität und damit die Verwertungsquote weiter zu verbessern“, lässt sich Guido Schmidt zitieren.

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