Geringe Akzeptanz von Recyclingbaustoffen unverständlich

„Die qualitätsgesicherten Recyclingbaustoffe können mit den Primärbaustoffen mithalten und sind häufig sogar besser.“ Das machte Matthias Moosleitner beim Baustoffrecycling Forum des Baustoff Recycling Bayern Mitte Februar deutlich. Sie seien außerdem nachhaltiger, ökologischer und teilweise sogar günstiger.“ Umso weniger verständlich ist die noch geringe Akzeptanz von Recyclingbaustoffen bei öffentlichen Ausschreibungen“, so der Verbandspräsident.

Schließlich seien Wiederverwendung, Recycling und Verwertung von Bauschutt und Bodenmaterial für das Erreichen der umweltpolitischen Zielsetzungen der Kreislaufwirtschaft, die Ressourceneffizienz, die Verringerung des Flächenverbrauchs und die Reduzierung von Umweltbelastungen entscheidend. „Gerade der intelligente Umgang mit Mineralischen Abfällen, dem mengenmäßig größten Abfallstrom in Deutschland mit rund 200 Millionen Tonnen pro Jahr, kann entscheidend zur Erreichung dieser Ziele beitragen“, so Moosleitner.

Dabei forderte Stefan Schmidmeyer, Geschäftsführer des Baustoff Recycling Bayern: „Bauschutt und Boden dürfen nicht mehr als Abfall betrachtet sondern müssen als wichtige Rohstoffquelle der Bauwirtschaft wahrgenommen werden!“ Er kündigte deshalb an, die Informations- und Aufklärungsarbeit über Qualitätssicherung und Umweltverträglichkeit von Recyclingbaustoffen zu intensivieren. Gleichzeitig forderte er die öffentliche Hand auf, bei Ausschreibungsverfahren auf die Bevorzugung von Primärbaustoffen zu verzichten und produktneutrale, funktionsbezogene Spezifikationen zu verwenden und so einer „Grünen Beschaffung“ Vorschub zu leisten. Dabei könne die öffentliche Hand mit ihrem Nachfrageverhalten auch eine wichtige Vorbildfunktion für private Bauvorhaben übernehmen.

Rechtliche Rahmenbedingungen für mehr Recyclingschaffen

Für die Akzeptanzsteigerung von Recyclingbaustoffen seien darüber hinaus die rechtlichen Rahmenbedingungen entscheidend. Hier seien bundeseinheitliche Regelungen und eine Harmonisierung der verschiedenen Verordnungen unabdingbar, um mehr Recycling und Ressourceneffizienz sicherzustellen. Das hatten der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) und Baustoff Recycling Bayern bereits in einer gemeinsamen Stellungnahme zum Entwurf der Mantelverordnung für Grundwasser, Ersatzbaustoffe und Bodenschutz gefordert, der zurzeit überarbeitet werde, wie der bvse mitteilt.

Gemeinsam setzten sich beide Verbände – Baustoff Recycling Bayern ist Mitglied des bvse – für praktikable Regelungen in Einklang mit den umweltpolitischen Zielen ein. Mit dem Ausschuss „Mineralische Abfälle und Stoffe“ haben beide ihre Kompetenzen im Bereich des Baustoffrecyclings gebündelt, um Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, Rohstoffsicherung sowie Umweltschutz voran zu bringen.

Mehr über das Baustoffrecycling-Forum unter:
http://www.baustoffrecycling-bayern.de/node/246

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